Seit Millennien feiern sich männliche Hegemonie, Chauvinismus, Männerbünde, strukturelle Gewalt, krude Rollenbilder und deren naive Reproduktion heimlich einen ab – auch in der Wissenschaft. Jetzt will das Projekt Gender Gap in Science die Disziplinen Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften gründlich und global unter die Genderlupe nehmen. „Vorhandene Daten über die Partizipation von Frauen Mathematik und Naturwissenschaften sind vereinzelt, veraltet und inkonsistent in Forschungsfeldern und geographischen Regionen.“ So vorsichtig und doch symptomatisch klingt der Ausgangssbefund auf icsugendergapinscience.org, der Homepage des vom Internationalen Wissenschaftsrat getragenen Projekts. Eine ausgiebige Datenerhebung per Fragebogen und eine statistische Analyse der Geschlechterrelation wissenschaftlich Publizierender sollen der Politikberatung dienen. Außerdem werden diversitätsfördernde Initiativen evaluiert und daraus eine „good practice“ Datenbank aufgebaut (die drei Arbeitspakete im Detail). Zu den Unterstützenden des Projekts zählen viele namhafte internationale Organisationen beziehungsweise Dachverbände aus allen untersuchten Disziplinen, darunter die Internationale Mathematische Union (IMU) und auch die UNESCO.

Bis Ende Oktober 2018 wünschen sich die Expertinnen und Experten von Gender Gap in Science  45 000 ausgefüllte Fragebögen. "Die Umfrage richtet sich absichtlich an eine breite Teilnehmerschaft", heißt es vom Twitteraccount @GenderGapSTEM auf DMV-Nachfrage. Teilnehmen solle demnach vor allem, wer diese Frage aus der Erhebung bejahen kann: "Have you studied or worked in mathematical, computing or natural sciences, or in the history and philosophy of science and technology?"

Bitte unterstützen Sie das Projekt und nehmen Sie an der Umfrage teil!

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