Beweise können schön sein und hässlich. Vermutlich ist es die Überraschung, die am Meisten zur Schönheit eines Beweises beiträgt. Und um etwas Überraschendes zu schaffen, braucht es Kreativität - kein Wunder also, dass man seit jeher in der Mathematik eine breite Vielfalt an Persönlichkeiten und Denkarten findet.

Ein paar dieser Persönlichkeiten hat der britische Physiker Jonathan Keating von der Universität Bristol vor eine Kamera geholt, um über Schönheit, Kreativität und anderes aus der mathematischen Arbeit zu plaudern. Zusammen mit zwei Filmemacherinnen, der Softwareentwicklerin Azita Ghassemi und der Administratorin Chrystal Cherniwchan, erstellte er eine Reihe von netten Filmen zur "Ethnographie der Mathematik" (wie es die Macher nennen).

Keating hat ein Händchen für die mediale Verarbeitung von Mathematik: 1999 schrieb er zusammen mit Michel Berry einen Aufsatz über die Analogie zwischen "Musik" (genauer: Der Fourieranalyse von Klängen) und der Riemann-Vermutung. Das Thema griff Marcus du Sautoy auf und machte daraus vier Jahre später einen Bestseller: "Die Musik der Primzahlen".

Update: Eben bin ich auf einige gefilmte Interviews mit Mathematikern und Physikern gestoßen, die ich Ihnen nicht vorenthalten will -- altgediente Wissenschaftler erzählen über ihr Leben und ihre Wissenschaft.

Mathematik:

Michael Atiyah
Don Knuth
Benoit Mandelbrot

Zwischen Mathematik und Physik:

Freeman Dyson

Physik:

Edward Teller
John Wheeler
Murray Gell-Mann

Hinweis: Die Filmchen sind auf Englisch.

Andreas Loos