Gemeinsame Pressemitteilung der Fachverbände DMV, GDM und MNU

Mathematik-Fachverbände fordern: Abiturstandards konkretisieren!

Die drei größten Mathematik-Fachverbände in Deutschland fordern, die Abiturstandards für das Schulfach Mathematik zu konkretisieren. Diesen Wunsch formulierten nun auch Experten aus allen 16 Bundesländern zum Thema einheitlicher Abiturstandards. Kernlehrpläne, Bildungspläne und Abituraufgaben sollten zwischen den Bildungsbehörden der Länder in Zukunft besser abgestimmt werden. „Wir brauchen sehr viel mehr Verbindlichkeit, was die mathematischen Kompetenzen für die allgemeine Hochschulreife in Deutschland anbelangt“, sagt Wolfram Koepf, Sprecher der gemeinsamen Mathematik-Kommission zum Übergang Schule-Hochschule der Fachverbände DMV, GDM und MNU. „Auch wenn sich der gerade veröffentlichte IQB-Ländervergleich auf die Sekundarstufe I bezieht, zeigt diese Studie erneut, wie sich die Unterschiede in den Ländern auch auf die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler auswirken können.“

Die Mathematik-Kommission hatte Vertreter der Bildungsadministrationen aller 16 Bundesländer vom 7. bis 9. Oktober 2013 zu einem gemeinsamen Treffen unter dem Titel „Abiturstandards Mathematik konkretisieren“ nach Münster eingeladen. Thema war die Festschreibung von Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife im Fach Mathematik, ihre Umsetzung in Kerncurricula der Länder, die Entwicklung musterhafter Abituraufgaben sowie die Möglichkeiten einer Vereinheitlichung. „Die Initiative der Kommission, ein Forum wie dieses zu gründen, wurde von den 54 Experten der Länder sehr begrüßt“, sagt Koepf. Es habe Einigkeit darüber bestanden, dass zur Umsetzung der Bildungsstandards umfangreiche Maßnahmen zur Intensivierung bestehender Lehrerfortbildungen dringend notwendig seien und dazu auch zusätzliche Mittel bereit gestellt werden müssten. Auch sollten alle drei Themenbereiche Analysis, Lineare Algebra/Geometrie und Stochastik verbindlich in der Abiturprüfung vertreten sein.
Die KMK stellte in ihrer Pressemitteilung vom 11.10.2013 zum IQB-Ländervergleich fest: „Alle Länder werden daher ihre Anstrengungen in der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften gezielt verstärken und dabei ihre Zusammenarbeit insbesondere bei der Implementation der Bildungsstandards intensivieren.“

Hintergrund der Initiative der drei großen Fachverbände in Mathematik ist, dass die Konferenz der Kultusminister der Länder (KMK) im Herbst 2012 Abiturstandards für Mathematik bekanntgegeben hatte. Die drei Fachverbände hatten die Abiturstandards zwar grundsätzlich begrüßt, sie aber als nicht konkret genug und nicht konsequent genug kritisiert. Das Treffen in Münster sollte alle Bundesländer und die großen Fachverbände an einen Tisch und ins Gespräch bringen. „Das ist uns eindeutig gelungen. Und die Teilnehmer haben an uns den Wunsch herangetragen, die begonnene Arbeit gemeinsam fortzusetzen“, freut sich Koepf. „Es gibt noch viel zu tun.“ Auf der Tagung zeichnete sich aber schon ab, dass die meisten Experten aus den Ländern hilfsmittelfreie Prüfungsteile im Abitur einerseits sowie den ergänzenden Einsatz digitaler Werkzeuge in Unterricht und Abitur andererseits für sinnvoll halten. Die Kommission plant daher zu Themen wie diesen eine Anschlusstagung in einem Jahr. Es wurden mehrere Arbeitsgruppen gegründet, die diese vorbereiten sollen.

Mathematik-Kommission Übergang Schule-Hochschule
Die drei größten Mathematik-Fachverbände in Deutschland setzen sich gemeinsam dafür ein, den Übergang von der Schule an die Hochschule im Fach Mathematik zu verbessern. Dieses gemeinsame Ziel verfolgen die Deutsche Mathematiker- Vereinigung (DMV), die Gesellschaft für Didaktik der Mathematik (GDM) und der Deutsche Verein zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts (MNU). Die Mathematik-Kommission bündelt die Expertise innerhalb der Verbände und fungiert nach außen als Ansprechpartnerin und Beraterin für die Bildungsadministration.

Ansprechpartner
Prof. Dr. Wolfram Koepf
Universität Kassel
Tel.: 05 61 / 804-4207
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www.mathematik-schule-hochschule.de/

Pressekontakt
Thomas Vogt, M.A.
Freie Universität Berlin
Medienbüro Mathematik
Tel.: 030 / 838-75657
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