Der kanadische Mathematiker Robert Phelan Langlands wurde von der Norwegischen Akademie der Wissenschaften mit dem Abelpreis 2018 ausgezeichnet. Der seit 2003 jährlich vergebene Abelpreis gilt neben der Fieldsmedallie als eine der weltweit höchsten Auszeichnungen für Mathematiker*innen und ist mit 6 Millionen norwegischen Kronen (ca. 700.000 Euro) dotiert. Langlands wird den Preis am 22. Mai von König Harald V. von Norwegen in Oslo entgegennehmen.

Der 81-jährige wird dabei für seine wegweisenden Arbeiten zur Verbindung der Zahlentheorie und der Darstellungstheorie von Gruppen geehrt. Das von ihm initiierte und nach ihm benannte Langlandsprogramm, eine Reihe von Vermutungen, von denen viele über die Jahre bewiesen werden konnten, übte erheblichen Einfluss auf die moderne algebraische Zahlentheorie und verwandte Gebiete aus. Zum Beispiel sind Andrew Wiles` Arbeiten zum Modularitätssatz, aus dem schließlich der berühmte große Satz von Fermat folgt, stark von dem Langlandsprogramm beeinflusst.

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Robert Langlands
Quelle: abelprize.no

Die Ideen und Vermutungen aus dem Langlandsprogramm teilte er zum ersten Mal dem großen französischen Mathematiker André Weil, den er in seinen ersten Jahren in Princeton kennenlernte, in einem Brief mit. Er soll diesen mit den Worten „If you are willing to read it as pure speculation I would appreciate that, if not – I am sure you have a waste basket handy.” beendet haben („Ich würde es begrüßen, wenn Sie es [die Vermutungen] als reine Spekulation in Betracht ziehen könnten; wenn nicht: ich bin sicher, Sie haben einen Papierkorb zur Hand“).

Langlands wurde 1936 in New Westminster, einem Vorort von Vancouver, British Columbia, Kanada geboren. Nach Jahren an der University of British Columbia und der Yale Universität wechselte er 1962 zum renommierten Institue for Advanced Studies an der Universität Princeton, an dem er sich 1973 habilitierte und heute noch forscht und lehrt.

Seine Forschung wurde bisher mit zahlreichen Preisen gewürdigt, darunter dem Wolf-Preis, der Grande médaille de l’Académie des sciences, und dem Leroy P. Steele Prize.

Konrad Krug

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