Alan Turing Statue Manchester it.wikimedia commonsAlan Turing nahm sich am 7. Juni 1954 das Leben. Hier links sehen wir das Alan-Turing-Denkmal in Manchester (Quelle: Wikimedia Italia, creative commons licence, 2011)

Alan Turing - ein genialer Kryptologe - hat die Entwicklung des Computers in den 1940er und 1950er Jahren in England stark befördert. Vor allem seine theoretischen Arbeiten und seine Leistungen in den Bereichen Programmierung und Software ließen ihn in die Computergeschichte eingehen: Die "Turing-Maschine" ist noch heute eine wichtige Grundlage für Untersuchungen in der theoretischen Informatik; und der 1950 von ihm zur Beantwortung der Frage "Können Maschinen denken?" vorgeschlagene "Turing-Test" stimulierte die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz.

Alan Turing wurde am 23. Juni 1912 in London geboren. Von 1931 bis 1934 studierte er am King's College in Cambridge Mathematik und wurde dort 1935 zum „Fellow" gewählt. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete er in der „Government Code and Cypher School" in Bletchley Park und entwickelte Verfahren zur Dechiffrierung der mit der Enigma verschlüsselten deutschen Funksprüche. Nach dem Ende des Kriegs wandte sich Turing der Computerentwicklung zu und war am National Physical Laboratory in Teddington (1945/47), wo er das Konzept der „Automatic Computing Engine" (ACE) entwarf, und als stellvertretender Direktor des „Computing Laboratory" an der Universität Manchester (ab 1948) arbeitete.

Alan Turing war homosexuell, was damals in England - wie in vielen anderen europäischen Ländern auch - strafbar war. Gleichwohl machte Alan Turing kein Geheimnis daraus - und wurde 1952 wegen seiner Homosexualität zu einer unmenschlichen, einjährigen Hormonbehandlung mit Östrogen verurteilt. Ein Jahr nach Ende der Behandlung, am 7. Juni 1954, beging er Selbstmord in seinem Haus in Wilmslow bei Manchester. Jahrzehnte mussten vergehen, bis Turing rehabilitiert wurde. Fast 60 Jahre nach seinem Tod begnadigte Queen Elizabeth II. den ungerecht Behandelten. (Bericht dazu auf SPIEGEL ONLINE).

Im Jahre 2012 - also anlässlich des 100. Geburtstags von Alan Turing - wurde weltweit das "Turing-Jahr" gefeiert. Zahlreiche Initiativen und Aktivitäten erläuterten das zukunftsweisende Denken und Arbeiten des britischen Mathematikers und Informatikers und machten es so einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Aus 2012 stammt auch die umfangreichste populäre Sammlung an Informationen und Veranstaltungen zu Turings Leben und Werk im Internet (in englischer Sprache).

Weitere nützliche Links und Downloads

Informationen zu Alan Turings Leben und Werk (Auswahl)
- Informationen zu Alan Turing und der Geschichte des Computers (in englischer Sprache)
- Internetseiten des Heinz Nixdorf Forums zu Alan Turing

Fotos und Poster von Alan Turing
- Fotogalerie auf www.AlanTuring.net
- Fotos auf www.rutherfordjournal.net
- Poster von Alan Turing der Gesellschaft für Informatik

Hörfunk-Beiträge zum Turing-Jahr und zum Turing-Test
- Deutschlandfunk: Maschinen täuschen vor, Menschen zu sein (gesendet am 19.05.2012)
- Deutschlandfunk: Maschinen wie Du und ich (gesendet am 21.06.2012)
- Deutschlandradio Kultur: Turings Computer sind "der Anfang einer Kette" (gesendet am 21.06.2012)
- Deutschlandradio Kultur: Genial und geheim (gesendet am 20.06.2012)

Blogeintrag zum Turing-Jahr von Irit Dinur, Oded Goldreich und Günter Ziegler auf lucatrevisan

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