Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet 13 neue Sonderforschungsbereiche ein, davon zwei in der Mathematik und weitere mit hohem Mathematik- oder Simulationsanteil. Zusätzlich stimmte der DFG-Bewilligungsausschuss kürzlich für die Verlängerung von 19 SFBs für jeweils eine weitere Förderperiode. Auch hier ist die Mathematik vertreten.

Die beiden neuen Mathematik-SFBs sind:

Skalenkaskaden in komplexen Systemen
Komplexe Prozesse mit Skalenkaskaden bestimmen eine Vielzahl naturwissenschaftlicher Systeme. Ihre Simulation ist wegen der notwendigen sehr großen Zahl von Freiheitsgraden und skalenübergreifender Wechselwirkungen nach wie vor eine große Herausforderung. Der SFB „Skalenkaskaden in komplexen Systemen“ will adäquate Modellierungstechniken entwickeln, mithilfe derer die Zielgrößen der jeweiligen Simulation effizient berechnet werden können. Dazu vereint er Forscherinnen und Forscher der Mathematik mit Kolleginnen und Kollegen der Biochemie, Physik und Geowissenschaften, die gemeinsam an der Vertiefung methodischer Entwicklungen für die Modellierung und Simulation von komplexen Prozessen mit Skalenkaskaden arbeiten und damit die Beantwortung prototypischer naturwissenschaftlicher Fragestellungen vorantreiben.
(Sprecherhochschule: Freie Universität Berlin, Sprecher: Professor Dr.-Ing. Rupert Klein; außerdem beteiligt: TU Berlin, Universität Potsdam, Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ), Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin (ZIB) – Abteilung Numerische Analysis und Modellierung, Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik (WIAS) – Leibniz-Institut im Forschungsverbund Berlin e. V., Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung Potsdam)

Mathematische Modellierung, Simulation und Optimierung am Beispiel von Gasnetzwerken
Bei der Umsetzung der Energiewende spielt Gas als Energieträger in den nächsten Jahrzehnten eine entscheidende Rolle, da es ausreichend vorhanden, schnell verfügbar und speicherbar ist. Gleichwohl bringt die Fokussierung auf eine effiziente Gasversorgung Probleme in Bezug auf den Transport, die Netztechnik und die Kopplung mit anderen Energieträgern mit sich. Der SFB/Transregio „Mathematische Modellierung, Simulation und Optimierung am Beispiel von Gasnetzwerken“ sucht Antworten auf diese Herausforderungen, indem er mathematische Grundlagen für die Behandlung der in der Praxis auftretenden Fragestellungen erarbeitet und zugleich die Theorie- und Methodenbildung vorantreibt.
(Sprecherhochschule: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Sprecher: Professor Dr. Alexander Martin; außerdem beteiligt: HU Berlin, TU Berlin, TU Darmstadt, Universität Duisburg-Essen, Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin (ZIB), Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik (WIAS) – Leibniz-Institut im Forschungsverbund Berlin e. V.)

Quelle: Pressemitteilung der DFG vom 16. Mai 2014