Die DMV gratuliert Peter Gritzmann zu seinem 60. Geburtstag am 17. Dezember 2014. Der Münchner Mathematik-Professor war in den Jahren 2002 und 2003 Präsident der Deutschen Mathematiker-Vereinigung. Zu seinen Ehren findet am 18. und 19. Dezember 2014 an der TU München ein Festkolloqium mit Freunden und Kollegen statt. Den Festvortrag "Über die Schönheit und den Nutzen von Polyedern" hält Martin Grötschel, Professor für Mathematik an der TU Berlin, Direktor des Zuse-Instituts Berlin und DMV-Präsident der Jahre 1993 und 1994.

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Peter Gritzmann im Hörsaal an der TU München/Quelle:TUM

Auf Initiative von Peter Gritzmann wurden 2001 die Gauß-Vorlesungen der DMV aus der Taufe gehoben. Sein Jugendbuch "Das Geheimnis des kürzesten Weges" (mit René Brandenberg) war ein Bestseller, der inzwischen in dritter Auflage vorliegt. Eine breite Öffentlichkeit erreichte Peter Gritzmann auch mit dem Band "Pi & Co. - Kaleidoskop der Mathematik", den er gemeinsam mit seinen Mathematik-Kollegen Ehrhard Behrends und Günter M. Ziegler herausgab: eine vielfältige Sammlung angewandter Themen, theoretischer Betrachtungen, schöner Beweise, aber auch alltäglicher Geschichten rund um die Mathematik. Der repräsentative Band aus dem Springer-Verlag stellt seit dem Jahr der Mathematik den Buchpreis des DMV-Abiturpreises dar. Tausende Abiturientinnen und Abiturienten haben das Buchgeschenk seitdem bekommen.

Gritzmann forscht auf den Gebieten der Diskreten Mathematik, der Angewandten Geometrie und der Optimierung. Gemeinsam mit Victor Klee hat er die Fundamente zur "Computational Complexity" gelegt. Zu seinen neueren Arbeitsgebieten gehören die "Diskrete Tomographie" wie auch Arbeiten zur Kombinatorischen Optimierung, etwa zur optimalen Umverteilung von landwirtschaftlichen Flächen ("Flurbereinigung").

Nach dem Studium der Mathematik (Nebenfach Wirtschaftswissenschaften) an der Universität Dortmund promovierte Gritzmann 1980 an der Universität Siegen, wo er
sich 1984 auch habilitierte. Bevor er 1997 zum Ordinarius für Angewandte Geometrie und Diskrete Mathematik an die TU München berufen wurde, hatte er Professuren und Lehrstühle an verschiedenen Universitäten im In- und Ausland inne; zuletzt den Lehrstuhl für Diskrete Mathematik an der Universität Trier.

Längere Gastprofessuren führten ihn an die University of Washington, Seattle, das Institute for Mathematics and its Applications, University of Minnesota, Minneapolis sowie die Université Paris 7. Von 2008 bis 2011 war er Vizepräsident der TU München für Studium und Lehre. Er engagiert sich als Mitglied in zahlreichen Gremien und Vereinigungen und war z.B. auch Vorsitzender des Feodor-Lynen Auswahlausschusses der Alexander von Humboldt-Stiftung. 1992 bekam er den Max-Planck Forschungspreis, im Jahr 2000 erhielt er die Karl Max von Bauernfeind Medaille und 2013 den EURO Excellence in Practice Award.

Thomas Vogt, Pressesprecher