Eine aktuelle Studie der Stiftung Rechnen zeigt: 95 Prozent der Befragten glauben, dass mathematische Kompetenz wichtig für eine erfolgreiche Lebensführung ist, 89 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler sind von der Bedeutung einer guten Rechenfähigkeit für ihre Zukunft überzeugt. Das ergab die repräsentative Studie "Rechnen in Deutschland", die im Auftrag der Stiftung Rechnen und des Online-Lernsystem bettermarks von forsa durchgeführt wurde. Für die Studie "Rechnen in Deutschland" wurden im Rahmen einer repräsentativen Stichprobe 1.370 Schüler aller Schulformen ab Klassenstufe 5, 1.057 Personen zwischen 18 und 65 Jahren und 1.029 Eltern mit schulpflichtigen Kindern bundesweit befragt.
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Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass fast jeder Fünfte (19 Prozent) während seiner Ausbildung oder seines Studiums viel mathematisches Wissen nachholen muss. 28 Prozent der Deutschen bereuen, in ihrer Ausbildungszeit nicht mehr Energie ins Mathelernen gesteckt zu haben. Dem größten Teil der Bevölkerung ist die Bedeutung mathematischer Bildung zwar bewusst; dennoch gibt es vor allem bei Schülern enorme Defizite. 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen haben das Fach Mathematik im vergangenen Schuljahr mit einer Vier oder schlechter abgeschlossen. Um die Rechenkompetenz zu verbessern, ist es wichtig, dass vor allem Eltern mehr Verantwortung für die mathematische Leistung ihres Nachwuchses übernehmen, sagten die Auftraggeber der Studie auf einer Pressekonferenz anlässlich der Vorstellung der Studie am 3. Dezember in Berlin. Denn die Studie zeige auch: Menschen mit guter mathematischer Bildung verwiesen überdurchschnittlich häufig auf Eltern, die die Wichtigkeit dieser Kulturtechnik vermittelt hätten.

Die Ergebnisse der Studie im Überblick:

Rechnen macht das Leben leichter 73 Prozent der Schüler schätzen eine gute Leistung im Fach Mathematik als zentral für das Berufsleben ein. Und tatsächlich fühlen sich Menschen, bei denen Mathe am Ende der Schulzeit zu den besten drei Fächern gehört hat, besser auf ihre Berufsausbildung oder ihr Studium vorbereitet. Zudem sind sie seltener gezwungen mathematisches Wissen im Beruf nachzuholen. "Für Deutschland ist es entscheidend, dass wir mehr guten Mathe-Nachwuchs haben", sagte Michael Mandel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Rechnen, am 3. Dezember in Berlin. "Wer rechnen kann, ist tüchtiger im Leben und hat die besseren beruflichen Perspektiven. Ob beim Einstellungstest oder Angebotsvergleich im Supermarkt: Rechnen hilft weiter."

Mathe-Defizite bereiten Schülern und Erwachsenen Probleme
Der Notendurchschnitt der befragten Schülerinnen und Schüler im Fach Mathematik liegt bei 2,7. Den schwächsten Notendurchschnitt erzielen Hauptschüler (2,9). Jeder vierte Schüler, der kurz vor dem Abschluss steht, fürchtet aufgrund seiner derzeitigen Mathe-Note nur schwer einen Ausbildungs- bzw. Studienplatz zu finden. An Haupt- und Realschulen sorgen sich sogar rund 30 Prozent der Jugendlichen wegen ihrer Note in Mathematik um einen Ausbildungsplatz. Unzureichende mathematische Kompetenz hat jedoch nicht nur Folgen für die Mathe-Note, sondern auch für das Erwachsenenleben. 63 Prozent der Deutschen kennen Alltagssituationen, in denen sie mit ihrer Rechenkompetenz an Grenzen stoßen. "Lernerfolg und Spaß an Mathe hängen eng zusammen. Es gilt, leistungsschwächere Schüler gezielt aufzufangen und leistungsstarke aktiv zu fördern", sagte Arndt Kwiatkowski, Geschäftsführer von bettermarks. "Wenn wir Lehrern und Eltern eine möglichst individuelle Förderung des Nachwuchses ermöglichen, lässt sich das Leistungsniveau in Mathe innerhalb weniger Jahre in der Breite heben."

Mehr Initiative von Eltern für die Mathekenntnisse ihrer Kinder gefragt
Freude am Rechnen wird innerhalb der Familie weitergegeben. Kinder von mathebegeisterten Eltern haben häufiger Spaß an der Ausübung mathematischer Kompetenzen. Die meisten Eltern versuchen die mathematische Bildung ihrer Kinder zu fördern. Nur 28 Prozent der Eltern verzichten darauf, ihren Nachwuchs für Mathe und Rechnen zu begeistern. Allerdings sollten Eltern zukünftig noch aktiver werden. 60 Prozent der Schüler beschäftigten sich zuhause überhaupt nicht mit mathematischen Themen, außer es betreffe den Schulunterricht, stellten die Initiatoren der Studie fest.

Die Stiftung Rechnen ist im Oktober 2009 als rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Hamburg gegründet worden. Gründungsstifter sind die comdirect bank AG und die Boerse Stuttgart AG. Die gemeinnützige Stiftung ist fördernd wie auch operativ tätig. Ihr Anliegen ist die Verbesserung der Rechenkompetenz derbettermarks2009 Menschen und die Freude am Rechnen. Daher werden Bildung, Wissenschaft und Forschung auf den Gebieten von Rechnen und Mathematik gefördert. Stiftung Rechnen versteht sich als Plattform eines gebündelten und gemeinsamen Bildungsengagements von Unternehmen und Organisationen. Unterstützung ist willkommen. Mehr unter www.stiftungrechnen.de

Bettermarks ist ein Online-Lernsystem für Mathematik. Das System erkennt die individuellen Stärken und Schwächen jedes Schülers. Auf dieser Basis stellt es für jeden Einzelnen die passenden Arbeitspakete zusammen. Bettermarks bietet bei jedem Arbeitsschritt konkrete Hilfestellung und macht damit das Mathelernen einfacher. Bei Fertigstellung wird das System die gesamte Schulmathematik für alle Bundesländer und Schultypen umfassen. Bettermarks startet am 8. Dezember in die offene Testphase. Das Online-Lernsystem ist Partner der Stiftung Rechnen. Mehr unter www.bettermarks.de

Die gesamte Studie finden Sie hier:

Dateianhang:

Dateiname: 09-12-03_ErgebnisberichtStudie_final.pdf
Dateigröße: 1,924 KB

Eine Grafik aus der Studie zu Schulnoten finden Sie hier:
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