Hessischer Landtag beschließt neues Hochschulgesetz

Mit den Stimmen der Regierungsfraktionen von CDU und Grünen beschloss der Landtag am Donnerstag, den 26. November 2015, ein neues Hochschulgesetz. Zu den Neuerungen des Gesetzes gehören u.a.:

* Fachhochschulen heißen künftig "Hochschulen für angewandte Wissenschaften"
* Forschungsstarke Hochschulen erhalten das Promotionsrecht.
* Hochschulen können jungen Wissenschaftlern verbindliche Karriereperspektiven anbieten (Tenure Tracks).

"Das neue Hochschulgesetz schafft Perspektiven für Wissenschaft, Forschung und Lehre.", sagte der hessische Wissenschaftsminister Boris Rhein.HoersaalUniFreiburg klAusschnittFotoMesenhol

Stärkung der Fachhochschulen

Das neue HHG stärkt die Rolle der Fachhochschulen, die künftig „Hochschulen für angewandte Wissenschaften“ heißen. Erstmals eröffnet das neue HHG die Möglichkeit, das Promotionsrecht an forschungsstarke Fachrichtungen zu vergeben.

„Hessen ist hier Vorreiter in Deutschland. Wir gehen diesen zeitgemäßen Weg, indem wir auf Klasse statt Masse setzen. Das heißt, wir lassen sehr genau prüfen, welche Fachrichtung die erforderliche Forschungsstärke besitzt“, erklärte Wissenschaftsminister Boris Rhein.

Berufliche und akademische Bildung haben für die Landesregierung nach eigenem Bekunden den gleichen Stellenwert. Deshalb erleichtere das neue HHG den Hochschulzugang für beruflich Qualifizierte. Hierzu werde es einen Modellversuch geben.

Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses

Das modernisierte HHG stärkt insbesondere den wissenschaftlichen Nachwuchs, indem er verlässliche berufliche Perspektiven schafft. Künftig haben die Hochschulen die Möglichkeit für verbindliche Entwicklungszusagen an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Diese sogenannten „tenure tracks“ eröffnen eine gesicherte Perspektive auf eine Lebenszeitprofessur oder eine höherwertige Professur und ersetzen die bisherige Juniorprofessur.

"Mit den ‚tenure tracks‘ setzen wir das, was wir im Koalitionsvertrag vereinbart haben, eins zu eins um. Im Wettbewerb um die klügsten Köpfe setzen wir Maßstäbe und bieten unserem wissenschaftlichen Nachwuchs neue Perspektiven. Damit schaffen wir für unsere hessischen Hochschulen einen klaren Wettbewerbsvorteil im Ländervergleich, um im harten Kampf um junge, exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu bestehen“, sagte Wissenschaftsminister Boris Rhein.

Quelle: Presseinfo des Hess. Ministeriums für Wissenschaft und Kunst vom 27.11.2015