Nach den schlechten Ergebnissen der Schülerleistungsstudie KESS 13 (KESS = Kompetenzen und Einstellungen von Schülerinnen und Schülern) des Abiturjahrgangs 2012 in Hamburg will Schulsenator Ties Rabe nun den Schulunterricht in Hamburg stark verbessern, wobei er den Schwerpunkt auf die Mathematik legt.

Vor Allem im Hinblick auf das deutschlandweite Zentralabitur mit gemeinsamem Aufgabenpool, welches erstmals für 2017 geplant ist, sieht er die Dringlichkeit, jetzt zu handeln.

Um dies zu realisieren, verfolgt Hamburg verschiedene Ziele:

Mehr Mathematikunterricht
Ab dem Schuljahr 2015/16 soll die Anzahl der Mathematikunterrichtstunden in der Sekundarstufe I auf mindestens vier erhöht werden, so dass die Schülerinnen und Schüler mehr Zeit haben, den zu lehrenden Stoff zu verinnerlichen. Dies betrifft vor Allem die Stadtteilschulen, in denen es zur Zeit möglich ist, Kernfächer mit 3 Stunden Unterricht pro Woche anzusetzen.

Mehr Mathematikunterricht von Fachlehrkräften
Der Mathematikunterricht soll zunehmend stärker von Mathematik-Fachkräften erteilt werden, da unbestritten ist, dass der Lernerfolg entscheidend von der Qualifikation der Lehrkräfte abhängt. Vorherige Aussagen, für guten Unterricht benötige man hauptsächlich gute Pädagogen, seien falsch, so Rabe. Ziel ist, dass spätestens ab dem Schuljahr 2017/18 ab der Jahrgangsstufe 5 nur noch studierte Mathematiklehrkräfte im Mathematikunterricht eingesetzt werden. Auch in den Grundschulen sollen mindestens 50 Prozent des Mathematikunterrichts von Fachlehrern erteilt und in jeder Jahrgangsstufe mindestens ein Fachlehrer eingesetzt werden.

Matheunterricht weiterentwickeln – Fachleitungen stärken
Guter Mathematikunterricht gelingt eher bei einer guten Teamarbeit der Mathematiklehrkräfte an jeder Schule. Für diese Koordinationsaufgaben soll die Fachleitung an jeder Schule gestärkt werden. Ab dem Schuljahr 2015/16 sollen in jedem Schuljahr zwei Landesfachkonferenzen durchgeführt werden, in denen Schwerpunkte für den Mathematikunterricht und die Unterrichtsentwicklung diskutiert werden.

Ausbau von Qualifizierungsmaßnahmen für Quer- und Seiteneinsteiger
Für die Qualitätssicherung an den Grund- und Sek-I-Schulen soll das Fortbildungsprogramm ab dem Schuljahr 2015/16 für alle Lehrkräfte ausgebaut werden. Die Qualifikationsmaßnahmen werden dann auch Grundschullehrkräften ohne zweites Staatsexamen angeboten; für Lehrkräfte, die in der Sekundarstufe I unterrichten, soll das Fortbildungsangebot spezialisiert und ausgebaut werden.

Passend dazu hat die Universität Hamburg bereits ein Projekt mit dem Namen ProfaLe, Professionelles Lehrerhandeln zur Förderung fachlichen Lehrens unter sich verändernden gesellschaftlichen Bedingungen gestartet. Ziel dieses Projektes ist, die Lehrerbildung zu Verbessern. ProfaLe besteht aus verschiedenen Teilbereichen wie „Inklusion“ und „Kooperation zwischen Fächern und Fachdidaktikern“, wobei in jedem Teilbereich die Mathematik mit im Vordergrund steht.

Quelle:
www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/4503192/...qualitaetsoffensive/

Lesen Sie hier mehr zu dem Thema:

www.abendblatt.de/hamburg/article1337949...tadtteilschulen.html
www.uni-hamburg.de/uhh/stellenangebote/q...e-lehrerbildung.html

Stephanie Schiemann