women Layout A3 farbe 2„Maybe it is still very important to try to focus the mathematical community on women in mathematics, but not just in terms of excellence, but of the ordinary life as a woman, which is, by nature, extraordinary” sagt Sylvie Paycha bei einem Fotoshooting für die Veranstaltung „Women of Mathematics throughout Europe“, während sie tief in die Kamera blickt. „So, the ordinary life as a woman in mathematics is, because there are so few of them and because the path is not easy, extraordinary.” Das Gewöhnliche wird also außergewöhnlich, denn in der Männerdomäne Mathematik sind Frauen auch im 21. Jahrhundert noch immer eine signifikant unterrepräsentierte Minderheit.

Sylvie Paycha ist Professorin für Mathematik an der Universität Potsdam und eine der drei Protagonistinnen im neuen Film „An Insight – Women in Science“ der Autoren und Regisseure Agnes Handwerk und Harrie Willems. Im ersten Kapitel der zweiteiligen Dokumentation begleiten Handwerk und Willems die Mathematikerinnen Karin Baur, Paycha und Carola-Bibiane Schönlieb über mehrere Jahre an ihren Wirkungsstätten in Graz, Berlin und Cambridge und gewinnt dabei Einblicke in den Arbeitsalltag und das Innenleben der drei Wissenschaftlerinnen, die aus je unterschiedlichen Lebensrealitäten heraus, von ihren Erfahrungen als forschende Frauen berichten. Die Protagonistinnen erzählen dabei exemplarisch von den Erwartungshaltungen gegenüber ihrer Rolle als Mutter (Baur), von Frauenförderung an mathematischen Fakultäten (Schönlieb) und allgemein von der Herausforderung, in der von Männern dominierten Mathematik als Frau Fuß zu fassen.

Im zweiten Kapitel nehmen Agnes Handwerk und Harrie Willems ihr Publikum mit auf die Konferenz „I, Scientist 2019“ in Berlin. Bei „I, Scientist“ handelt es sich um eine von vornehmlich jungen Wissenschaftlerinnen ins Leben gerufene Veranstaltungsreihe zu den Themen Gender, Networking und Karrierewege. Dort unterhält sich die Regisseurin mit den Veranstalterinnen Katrin Reiniger, Katharina Landfester, Mara Osswald und Franziska Flegel über Geschlechterfragen, und darüber, wie „I, Scientist“ helfen kann, Frauen in der Wissenschaft mehr Sichtbarkeit zu verschaffen. Insbesondere Osswald hebt dabei die gesamtgesellschaftliche Relevanz des Themas Geschlechtergerechtigkeit hervor: „It's not a women's thing, it's a societies' thing.“. Im Gegensatz zu den im ersten Teil porträtierten Professorinnen steht den Protagonistinnen im zweiten Teil des Films ihre Wissenschaftliche Karriere noch bevor, gehören aber einer Generation an, die schon viel selbstbewusster für Gleichberechtigung eintreten.

In einer nüchtern gehaltenen Inszenierung, die dennoch mit einer subtilen Bildsprache, beispielsweise durch einen Kinderwagen auf einem Vortrag zur Gendergerechtigkeit in Naturwissenschaften im Rahmen von „I, Scientist“ oder einen Zoom auf die Skulptur einer Frau – nackt und aus beton – zu überzeugen weiß, gelingt es Handwerk und Willems, das Thema Geschlechtergerechtigkeit in der Mathematik und den Naturwissenschaften in einer vielschichtigen und umfassenden Art und Weise zu präsentieren. Dabei ist ein spannendes Portrait starker Frauen entstanden, das auch als fundierte Branchenstudie aufzufassen ist. Insbesondere die Multiperspektivität des Themenkomplexes und die deutliche Benennung von Defiziten trotz aller Gleichstellungsbemühungen wie die Frauenförderung an Universitäten oder Veranstaltungen wie „I, Scientist“, macht „An Insight – Women in Science“ zu einem gelungenen Beitrag zu einem der wichtigsten Diskurse im Wissenschaftsbetrieb.

Der Film ist 38 Minuten lang und in englischer Sprache abgefasst.

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Agnes Handwerk
Ochsenweberstr. 41
22419 Hamburg
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Harrie Willems
Binnenkadijk 355
NL1018AX Amsterdam
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