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Amalie Emmy Noether
23.03.1882 - 14.04.1935 | Algebra

Portrait Amalie Emmy NoetherEmmy Noether besucht die Städtische Höhere TöchterSchule, eine typische Schulform für Mädchen aus bürgerlichen Familien. Mit 18 Jahren legt sie eine Sprachprüfung ab, die sie berechtigt, als Lehrerin in Bayern zu arbeiten. Als Jüdin findet sie jedoch keine Anstellung. 1900 beschließt Noether, Mathematik zu studieren. Im Verzeichnis der knapp 1000 Studierenden der Erlanger Universität findet man im WS 1900/01 die Namen von gerade einmal zwei jungen Frauen – eine davon ist Emmy Noether. Die beiden haben den Status als Gasthörerinnen, d. h., nur wenn die Dozenten ihr ausdrückliches Einverständnis geben, dürfen die Frauen bei den Lehrveranstaltungen anwesend sein. Ab dem Jahr 1903 studiert Noether in Göttingen, dem damaligen Zentrum der deutschen Mathematik; auch hier nur als Gasthörerin. 1907 beendet sie ihr Studium mit der Promotion (summa cum laude). Die folgenden acht Jahre verbringt sie forschend und lehrend an der Universität – jedoch nur inoffiziell. Die dortige Habilitationsordnung lässt Frauen nicht als Dozenten zu; so können Vorlesungen nur wie folgt angekündigt werden: Invariantentheorie: Prof. Hilbert mit Unterstützung von Frl. Dr. Nöther. 1918 veröffentlicht sie einen Satz, in dem geometrische Eigenschaften des Raums in Zusammenhang mit Erhaltungssätzen der Physik gebracht werden; das Noether Theorem erweist sich in den Folgejahren als eine der wichtigsten Grundlagen der theoretischen Physik und begründet den Weltruhm Göttingens als Wissenschaftsstandort. Im Zuge der politischen Veränderungen nach der Novemberrevolution 1918 werden auch die Hochschulgesetze geändert; im Juni 1919 endlich erhält sie endlich die venia legendi. Obwohl sie jetzt regulär Vorlesungen übernimmt, ab 1922 sogar den Titel Außerordentlicher Professor tragen darf, arbeitet sie auch weiterhin ohne Vergütung und ist auf die Unterstützung durch Angehörige angewiesen. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wird sie aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums „aus rassischen Gründen“ beurlaubt. 1933 geht sie als Dozentin an das College für junge Frauen in Bryn Mawr, Pennsylvania. Einmal pro Woche übernimmt sie eine Vorlesung am Institute for Advanced Study im benachbarten Princeton; einen wirklichen Zugang zur „Männerbastion“ Princeton findet sie jedoch nicht. Im Jahr darauf muss sie sich einer Routineoperation wegen eines Tumors unterziehen; unerwartet treten Komplikationen auf, drei Tage nach der Operation stirbt sie.