Die Deutsche Mathematiker-Vereinigung verleiht ihre Georg-Cantor-Medaille 2010 an Herrn Prof. Dr. Matthias Kreck in Anerkennung seiner herausragenden Leistungen in der Topologie. Neben seinem wissenschaftlichen Beitrag zur Mathematik würdigt die DMV auch seine Verdienste in der Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern und seinen Einsatz für die mathematische Gesellschaft als Direktor mehrerer Forschungsinstitute. Das gab die Deutsche Mathematiker-Vereinigung (DMV) heute zu Beginn ihrer gemeinsamen Jahrestagung mit der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik (GDM) in München bekannt.

Matthias Kreck, Professor für Mathematik und Direktor des Hausdorff Research Institute for Mathematics an der Universität Bonn, hat mit seiner Ausstrahlung als Mathematiker ganze Generationen von Topologen und anderen jungen Mathematikern nachhaltig beeinflusst. „Matthias Kreck zeichnet eine große Begeisterungsfähigkeit für Mathematik gepaart mit einer kritischen Beurteilung von Qualität und Fortschritt in der Mathematik aus", sagte Wolfgang Lück, Professor der Mathematik an der Universität Münster und Präsident der DMV, in seiner Laudatio am heutigen Eröffnungstag der DMV-Jahrestagung. In seiner Zeit als Direktor des Forschungsinstituts Oberwolfach habe Matthias Kreck entscheidende Veränderungen in der Organisation und am Profil vorgenommen, die für den Fortbestand und überragenden Erfolg dieser Einrichtung von existentieller Bedeutung gewesen seien. Kreck habe außerdem das renommierte Hausdorff Research Institute for Mathematics in Bonn komplett aufgebaut, sagte Lück. Kreck wurde im Jahr der Mathematik zum Beispiel mit Vorträgen zum Thema „Mathematik und Glauben" auch außerhalb der Fachwelt bekannt.

Die Deutsche Mathematiker-Vereinigung hatte 1990 aus Anlass ihres 100-jährigen Bestehens die Georg-Cantor-Medaille gestiftet. Sie erinnert an Georg Cantor, der die Mengenlehre begründet hat und der Gründungsmitglied und erster Vorsitzender der DMV war. Die Cantor-Medaille ist die höchste Auszeichnung, die die DMV zu vergeben hat. Sie wird höchstens jedes zweite Jahr für herausragende wissenschaftliche Leistungen in der Mathematik auf einer Jahrestagung der DMV vergeben. Kreck ist der insgesamt zehnte Preisträger dieser renommierten Auszeichnung und erhält die Medaille zum diesjährigen 120-jährigen Jubiläum der DMV. Die bisherigen Preisträger waren Karl Stein (1990), Jürgen Moser (1992), Erhard Heinz (1994), Jaques Tits (1996), Volker Strassen (1999), Yuri Manin (2002), Friedrich Hirzebruch (2004), Hans Föllmer (2006) und Hans Grauert (2008).