Am 25. Juni 2002 ist PISA-E veröffentlicht worden, der Vergleich der Bundesländer in Bezug auf die Leistungen von 15-jährigen Schülerinnen und Schülern im Lesen, in der Mathematik und in den Naturwissenschaften.


Diese Studie muss als eine Chance gesehen werden, bildungspolitische Reformen einzuleiten und damit konsequent und über die Bundesländergrenzen hinweg allen Schülerinnen und Schülern zu einer besseren Grundbildung zu verhelfen.

Wir haben dabei die folgenden konkreten Erwartungen an die politischen Mandatsträger.

  • Schule und Lehrerausbildung brauchen verlässliche Rahmenbedingungen, um sinnvoll gestaltet werden zu können.
  • Es muss eine konzertierte Aktion geben, die das Ansehen von Schule, von Lehrerinnen und Lehrern, von Universität und Wissenschaft in unserer Gesellschaft fördert. Hier sind nicht nur Politiker und Politikerinnen, sondern in besonderem Maße auch die Eltern gefordert, ihren Einfluss geltend zu machen.
  • Lehrerinnen und Lehrer brauchen das Vertrauen der Politik und das Zutrauen der Gesellschaft, das sich neben der erkennbaren Wertschätzung ihrer verantwortungsvollen Aufgabe insbesondere auch in einer angemessenen Eingangsbesoldung ausdrückt, die kompetente und leistungswillige Studentinnen und Studenten für den Lehrerberuf motiviert.
  • Die Schule braucht Hilfe bei der Lösung der sozioökonomischen Probleme. Eine zusätzliche Betreuung von Problemfällen durch entsprechend ausgebildete Kräfte ist eine unverzichtbare Maßnahme.
  • Die Beratungsmöglichkeiten für Schüler und Lehrer müssen wesentlich verbessert werden.
  • Die Schulen sollten mehr Autonomie bei der Auswahl geeigneter Lehrkräfte, einer eigenen Profilbildung und der Verwaltung der finanziellen Ressourcen erhalten.
  • Wir schlagen die Einführung eines "Fiebigerprogramms" für Lehrerinnen und Lehrer vor, um so den Mangel/Überschuss-Zyklus zu dämpfen und damit eine vernünftige Altersverteilung bei den Lehrkräften zu erreichen.

Es folgen Thesen:

  • Erarbeitung eines bundesweit einheitlichen Curriculums zur Mathematik
  • Verbesserung der öffentlichen Akzeptanz der Mathematik
  • Höhere Eigenverantwortung von Lehrerinnen und Lehrern
  • Bundesweite Vergleichstests
  • Verbesserung der Lehrerausbildung und Lehrerfortbildung
  • Realisierung der Chancengleichheit.

28. 6. 2002: [Hans-Jürgen Elschenbroich (MNU), Peter Gritzmann (DMV), Kristina Reiss (GDM), Günter Schmidt (MNU), Günter Törner (DMV), Hans-Georg Weigand (GDM)]