01. August 2018. Mit Peter Scholze erhält ein junger deutscher Wissenschaftler die begehrteste Auszeichnung der Mathematik: die Fields-Medaille. Das war zuletzt 1986 der Fall.

Heute startete der International Congress of Mathematicians in Rio de Janeiro mit einer Sensation: Peter Scholze, ein Mitglied der Deutschen Mathematiker-Vereinigung und Professor am Hausdorff Center for Mathematics, wurde mit einer Fields-Medaille ausgezeichnet. „Wir freuen uns mit Peter Scholze über diese Würdigung seiner herausragenden wissenschaftlichen Leistungen“, gratulierte DMV-Präsident Michael Röckner dem Medaillisten. Weitere Fields-Medaillen haben Caucher Birkar, Alessio Figalli und Akshay Venkatesh erhalten.

Ferner sprachen die Deutsche Mathematiker-Vereinigung und die International Mathematical Union David Donoho den Carl-Friedrich-Gauß-Preis in Anerkennung seiner bemerkenswerten mathematischen Beiträge auf den Gebieten der theoretischen und numerischen Statistik, Signalverarbeitung und harmonischen Analysis zu.

Mehr über diese und drei weitere heute verliehene Preise im DMV-Blog.

Informationen zu den Auszeichnungen

Die Fields-Medaillen, von denen alle vier Jahre bis zu vier vergeben werden, ist die höchste Auszeichnung, die ein junger Mathematiker oder eine junge Mathematikerin unter vierzig bekommen kann. Der materielle Wert – eine geprägte Medaille aus massivem Gold und ein Preisgeld von 15.000 Kanadischen Dollar – lässt sich beziffern, der ideelle ist allenfalls vergleichbar mit dem Nobelpreis in anderen Wissenschaften. Vor Scholze war der 1986 ausgezeichnete Gerd Faltings der einzige deutsche Fields-Medaillist.

Mit dem Carl-Friedrich-Gauß-Preis ehren DMV und IMU Wissenschaftler*innen geehrt, deren mathematische Forschung besonders auf Bereiche außerhalb der Mathematik ausstrahlt – sei es auf aktuelle Technologiefelder, auf die Wirtschaft oder unseren Alltag. Er besteht aus einer Medaille und einem Preisgeld von 10.000 Euro.

Informationen zu den Ausgezeichneten

Peter Scholze (30) ist einer der weltweit führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der Arithmetischen Geometrie. Seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen fanden bereits Anerkennung im Clay Fellowship der Clay Foundation, dem Prix Peccot des Collège de France, dem Clay Research Award und dem Cole Prize for Algebra der American Mathematical Society. Er erhielt als jüngster Preisträger überhaupt den renommierten Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Der Statistiker David Donoho wurde am 5. März 1957 in Los Angeles geboren. Er ist seit 1990 Professor an der Stanford University. Donoho entwickelte eine Methode für die Analyse von Frequenzspektren mittels kleinster Quadrate sowie Wavelet-Methoden in der Bildverarbeitung. Außerdem legte er die mathematischen Grundlagen für die Methode der Signalverarbeitung. 2010 erhielt er den Norbert-Wiener-Preis. 2013 wurde ihm der Shaw Prize für Mathematik zugesprochen, 2016 der Wilks Memorial Award.

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