Unter dem Motto „Mehr Zeit zum Leben und Lernen“ kehrt Niedersachsen zum 1. August 2015 generell zum Abitur nach 13 Schuljahren zurück. Damit ist Niedersachsen das erste Bundesland, welches insbesondere auf Druck der Eltern konsequent zum G9 zurückrudert. Die jetzigen Schüler/innen der Klassen 1, 2, 3, 4, 5 und 6 werden somit – wie früher – nach 13 Jahren ihr Abitur machen.

Die niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt möchte Familien und Lehrkräfte entlasten, mehr Zeit zum intensiven Lernen, für Freunde und Familien lassen. Die Lernzeit soll wieder gestreckt werden, ohne die Kerncurricula unnötig auszuweiten. Wie viel Zeit zum Mathematiklernen nach dem G8-System noch geblieben ist, können Sie in meinem Artikel nachlesen.

Das G8-Abitur ist zum Schuljahr 2004/2005 völlig überhastet geplant und umgesetzt. Dieser Fehler soll nicht wiederholt werden. Schulen und Schulverwaltung benötigen einen ausreichenden Vorlauf, um pädagogische Entscheidungen treffen und schulorganisatorische Fragen gut konzipieren, vorbereiten und umsetzen zu können. Zudem fordert auch die rechtliche Umsetzung Zeit.

Folgende Maßnahmen sieht die geplante Reform der gymnasialen Oberstufe vor:

weniger Wochenstunden (in Sek. I und II maximal 30 verpflichtende Wochenstunden)

weniger Einbringungspflichten in der Qualifikationsphase (32, statt 36 Kurse)

weniger Klausuren in der Qualifikationsphase, dafür auch andere Formen der Leistungsfeststellung

klarere Unterscheidung im Kurssystem (wieder 5-stündige Kurse auf erhöhtem Anforderungsniveau und 3-stündige Kurse auf grundlegendem Anforderungsniveau!).

Weitere Hinweise und Vorteile dieser G9-Reform können Sie diesem Flyer des niedersächsischem Kultusministeriums entnehmen.

Stephanie Schiemann
DMV Netzwerkbüro Schule-Hochschule
Freie Universität Berlin
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