Im letzten Beitrag ging es um eine Aufgabe, bei der gefragt wurde, wie wahrscheinlich es ist, beim Einkaufen im Supermarkt einen glatten Eurobetrag zu bezahlen. Die naheliegende Lösung wäre natürlich 1%. Andererseits enden die allermeisten Preise auf die Endziffer 9, bis auf wenige Artikel, deren Preise auf 0 oder 5 enden, und bis auf Dinge, die abgewogen werden wie 🍇 und 🍅. Das spricht gegen eine Gleichverteilung der Endziffern. Tatsächlich gibt es, worauf mich Joseph in den Kommentaren hingewiesen hat, eine 65 Seiten lange Münzgeldstudie der Deutschen Bank aus dem Jahr 2015, in der diese Frage untersucht wird. (Hintergrund ist die angedachte Abschaffung der 1- und 2-Cent-Stücke.) In dieser Studie findet sich eine Verteilung der häufigsten Preise. Aus der Verteilung der Preise könnte man natürlich die Verteilung der Centbeträge berechnen. Leider interessiert man sich in der Studie nur für die letzte Stelle. Es ist sicher plausibel, dass die Ziffern der vorletzten Stelle gleichverteilter sein sollten als die der letzten Stelle. Die Wahrscheinlichkeit für einen glatten Eurobetrag dürfte also zwischen 1,2 und 1,3 Prozent liegen, jedenfalls deutlich über 1%. Die Studie findet man auf https://www.bundesbank.de/resource/blob/599430/0f1ab0849f009dbede497e8e2cbd03cb/mL/muenzgeldstudie-data.pdf. Bildquelle: Wikimedia Commons