CantorGeorg Cantor
Bildquelle: Wikimedia Commons
Vor 100 Jahren starb der bedeutende Mathematiker und Logiker Georg Cantor in Halle an der Saale. Er gilt als einer der Väter der modernen Mathematik. Mit der Entwicklung der Mengentheorie, die heute das Fundament der gesamten Mathematik und Informatik darstellt, veränderte er unser Verständnis von der Unendlichkeit für immer: Zuvor gab es nur vage Vorstellungen von der Unendlichkeit als etwas „Unerreichbarem“ oder „jenseits des Vorstellbarem“. Dank Cantor gelingt es uns heute, klar und eindeutig unendliche Mengen miteinander zu vergleichen und einzuordnen. Weiterhin legte er (zusammen mit Frege) den Grundstein der modernen mathematischen Logik, ohne die die Entwicklung des heutigen Computers undenkbar gewesen wäre. Die sog. Cantormenge war eines der ersten untersuchten Fraktale, Gebilde, die heute in der Theorie Dynamischer Systeme und in der Chaosforschung eine wichtige Rolle spielen.

Aber auch als Wissenschaftsorganisator machte Cantor sich einen Namen: seit 1880 machte er sich stark für eine selbständige Gesellschaft der Mathematiker, unabhängig von der Gesellschaft Deutsche Naturforscher und Ärzte, in der die Mathmatiker mit den Astronomen zu einer Abteilung zusammen gefasst waren. 1890 wurde schließlich auf Cantors Initiative hin die Deutsche Mathematiker-Vereinigung gegründet, der er bis 1893 auch als Präsident vorstand. Er starb am 8. Januar 1918 in Halle.

Kürzlich erinnerte eine sehenswerte MDR-Dokumentation an das Leben Georg Cantors.

Zum Eintrag über Georg Cantor in unserer Mathematiker*innen-Datenbank.

Konrad Krug

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