Zahlenzauber
J.H. Conway, R.K. Guy
Birkhäuser, 2002, 342 Seiten, 32 €
ISBN: 3764352442
Der Birkhäuser-Verlag hat ein wirklich informatives Buch zum Thema "Zahlen" in einer guten Übersetzung herausgebracht. Es wurde gutes Papier verwendet, es gibt viele Abbildungen, und die sind oft mehrfarbig.
Zum Inhalt: Die Autoren nähern sich dem Zahlbegriff zunächst historisch, z.B. vergleichen sie, nach welchem System in verschiedenen Sprachen gezählt wird: Nicht nur die Franzosen sagen so etwas Kompliziertes wie sechzig-fünfzehn, wenn sie 75 meinen.
Bald schon wird es mathematischer, eingehend werden die Untersuchungen der Pythagoräer zu speziellen Zahlen beschrieben (Dreieckszahlen, Viereckszahlen, vollkommene Zahlen usw.). Später trifft man viele gute Bekannte, die einem aus anderen Zusammenhängen geläufig sind, wie Primzahlen oder Fibonacci-Zahlen. Der Rezensent hat aber auch eine Fülle von Neu-Entdeckungen gemacht. Sei es, dass es über schon vertraute Zahlen neue interessante historische oder mathematische Informationen gibt, sei es, dass man von Zahlen hört, die einem auch nach vielen Jahren der Beschäftigung mit der Mathematik noch nie vorgestellt wurden: Das Buch ist eine wahre Fundgrube. Es behandelt auch Entwicklungen, die erst in den letzten Jahren aktuell wurden wie etwa die surrealen Zahlen. (Merkwürdigerweise wird zum Thema "nonstandard Analysis" überhaupt nichts gesagt.) Fazit: Das Buch ist rundum empfehlenswert, auch und besonders für Fans der Mathematik unter den Nicht-Fachleuten. Sie erfahren, welche verschiedenen Typen von Zahlen das Interesse der Mathematiker hervorgerufen haben, was die Quadratur des Kreises mit den zahlentheoretischen Eigenschaften von zu tun hat, wie der goldene Schnitt mit den Fibonacci-Zahlen zusammenhängt und und und.
Ich empfehle es aber auch allen Berufsmathematikern, die einmal im Teilbereich "Zahlen" auf Entdeckungsreise gehen wollen.
(Rezension: Ehrhard Behrends)