An dieser Stelle präsentieren wir „Große Probleme der Mathematik“. Zwei Beispiele:

Am 8. August 1900 präsentierte der damals schon weltberühmte deutsche Mathematiker David Hilbert auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Paris 23 „Große Probleme der Mathematik“. In seiner programmatischen Rede benannte er die mathematischen Fragestellungen, die seiner Meinung nach das kommende Jahrhundert prägen würden, und beschrieb seine Motivation folgendermaßen:

„Wer von uns würde nicht gerne den Schleier lüften, unter dem die Zukunft verborgen liegt, um einen Blick zu werfen auf die bevorstehenden Fortschritte unserer Wissenschaft und in die Geheimnisse ihrer Entwicklung während der künftigen Jahrhunderte! Welche besonderen Ziele werden es sein, denen die führenden mathematischen Geister der kommenden Geschlechter nachstreben? Welche neuen Methoden und neuen Tatsachen werden die neuen Jahrhunderte entdecken – auf dem weiten und reichen Felde mathematischen Denkens?“ ("Nachrichten von der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Mathematisch-Physikalische Klasse", Heft 3, 1900, S. 253–297)

Hilberts 23 mathematische Probleme gingen als „Hilbertsche Probleme“ in die Mathematik-Geschichte ein und beschäftigen die Mathematiker_innen bis heute. 30 Jahre später hielt Hilbert eine weitere programmatische Rede zur Rolle und Bedeutung der Mathematik. Diese Radioansprache vom 8. September 1930 ist als Tondokument erhalten und über das Archiv des SWR hier abrufbar


Im Jahr 2000 hat die Clay-Stiftung sieben große mathematische Probleme vorgestellt. Für die Lösung dieser „Millenniumsprobleme“ hat die Stiftung je eine Million US-Dollar als Preisgeld ausgelobt. Bisher ist nur eines davon gelöst, nämlich die Poincaré-Vermutung. Details zu den Millenniumsproblemen finden Sie hier und auf den Seiten des Clay Mathematics Institute.