Christian Hesse's Mathematisches Sammelsurium
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Christian Hesse
Beck Verlag (2012), Taschenbuch, 237 Seiten, 14,00 €
ISBN-10: 340663706X
ISBN-13: 978-3406637063
Ein Sammelsurium ist laut Duden „etwas, was sich mehr oder weniger zufällig beieinander findet und von unterschiedlicher Art und Qualität ist“. Und so etwas hat der Autor, Professor für Mathematik an der Universität Stuttgart, in der Tat hier zusammengestellt.
Das Buch beginnt mit chinesischer Zahlenmystik, es folgen ein mathematischer Kartentrick, eine physikalische Formel für die „gefühlte Temperatur“, zwei Anekdoten über Mathematiker, ein Limerick und ein „Kurs“ für Schnellrechner (in dem einige Tricks zum Berechnen bestimmter Produkte zweier Zahlen gegeben werden).
Und so ähnlich geht es weiter: Auf rund 200 Seiten werden uns in 137 Abschnitten kleine Kostproben schöner Mathematik, aber mehr noch Häppchen aller Art, die manchmal viel, manchmal wenig und teils auch gar keine Mathematik enthalten.
In vier Abschnitten erfahren wir Biographisches über Mathematikerinnen (jeweils etwa in zehn Zeilen). Acht Kapitel stellen uns Tricks mit Zahlen und Karten vor. Hin und wieder soll uns ein Witz erheitern. Wir lesen in Zitaten bekannter Persönlichkeiten, was sie von dieser Wissenschaft halten. Berühmte Themen der Mathematik werden serviert, u. a. das Collatz-Problem (1 Seite), die Kimberling-Folge (1 Seite), das Benford-Gesetz (2 Seiten), eine Reihe von Paradoxien der Wahrscheinlichkeitsrechnung (insgesamt 10 Seiten). Wir lernen Tatsachen aus verschiedenen Bereichen kennen – Begründungen werden uns dabei meist vorenthalten.
Die letzten vier Abschnitte des Buches bringen eine nette „Anwendung“ zur harmonischen Reihe, einige reale Daten über Wahrscheinlichkeiten, etwa 20 Zeilen über das Lebensende von Evariste Galois und „allerletzte Worte“.
Titel und Inhalt dieses Buches sind offensichtlich durch „Schotts Sammelsurium“ inspiriert (mehrere Bände, die weltweit in den Bestsellerlisten der letzten Jahre standen und in denen alle möglichen Kuriositäten wie zufällig zusammengetragen sind).
Wem kann man dieses Buch empfehlen? Sicher allen Fans von Schotts Sammelsurium und vielleicht „dem, der schon alles hat“. Ich habe noch nicht alles.
Rezension: Hartmut Weber