der zahlen gigantische schatten

Der Zahlen gigantische Schatten
Mathematik im Zeichen der Zeit

R. Taschner
Vieweg Verlag, 3., verb. Aufl. 2005, 202 Seiten, 38,00 €

ISBN 3-834-80117-8

Dieses Buch entstand aus einer Reihe von Vorträgen, die der Autor im math.space des Museumsquartiers Wien gehalten hat. Bei math.space handelt es sich um ein vom österreichischen Bildungsministerium finanziertes und von der Stadt Wien sowie von privaten Firmen gefördertes Projekt, das der breiten Öffentlichkeit Mathematik als ”eminente kulturelle Errungenschaft“ nahe bringen soll! Aufgrund seiner Entstehung ist es verständlich, dass die einzelnen Kapitel in sich abgeschlossen und in ihrer Reihenfolge durchaus willkürlich sind.


Das erste Kapitel geht auf Zahlensymbolik und Numerologie ein; im zweiten über die Bedeutung der Zahlenverhältnisse in der Musik wird die reine und die temperierte Stimmung sehr anschaulich erläutert. Der Zusammenhang von Zahl und Zeit, insbesondere die Geschichte der verschiedenen Kalender, ist Inhalt des dritten Kapitels. Hier hätte sich wohl ein Querverweis auf die Zahlensymbolik angeboten, denn es gibt im Gregorianischen Kalender keinen Wochentag, auf den der 13. so oft fällt wie auf Freitag. Vom Ursprung der Geometrie als Landvermessungskunde über die Erdradiusmessung durch Eratosthenes bis zur Spiegelung am Kreis werden im Kapitel ”Zahl und Raum“ viele Themen angerissen.


Leibniz gibt Anlass zur Diskussion von Zahlsystemen, dem Halteproblem der Informatik und den prinzipiellen Überlegungen der Differentialrechnung. Laplace und sein Dämon sowie verschiedene Effekte aus der Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung sind Thema des sechsten Kapitels. Die Entwicklung der Quantentheorie durch Bohr aufgrund von Rechnungen Balmers wird ausführlich dargestellt (dies ist mit Computeralgebrasystemen leicht nachvollziehbar). Was der Autor in dem Pascal zugeordneten Kapitel über Zahl und Geist über ”das richtige Denken“ ausdrücken will, bleibt unklar.
Zahlreiche Abbildungen lockern den Text auf, der oft vage bleibt, dem mathematischen Laien aber eine Vorstellung von der universellen Bedeutung der Zahlen vermittelt.

Rezension: Elkedagmar Heinrich (Konstanz) aus Computeralgebra-Rundbrief, Nr. 40 - März 2007