Die 85 Methoden, eine Krawatte zu binden
Thomas Fink und Yong Mao
Hoffmann und Campe 2001, 143 Seite, 12,50 €
Taschenbuch: Piper, 2002, 7,90 €
ISBN: 3455112900
ISBN: 3492235069
Mathematik im Alltag, und das schon am frühen Morgen: Gleich nach dem Aufstehen, nach dem etwas verschlafenen Blick in den Spiegel mit dem "ich kenn Dich zwar nicht, aber ich rasier Dich trotzdem", kommt Mann an beim Versuch, die Krawatte zu binden. Nun hat Mann ja irgendwann (zur Konfirmation, oder zum Tanzstundenabschlussball?) einmal von Papa gezeigt bekommen, wie das geht, und versucht das dann die vielen Jahre und Jahrzehnte danach immer wieder (wenn nötig) genau so wie damals hinzukriegen. Erst übereinanderlegen, dann untendurchziehen, dann von rechts oben drüber, und nochmals unten durch, oder wie? Oder wer kann schon zwei verschiedene Krawattenknoten binden?
Nun, das vorliegende Buch kann einen da einiges lehren - und tut dies auf ausgesprochen unterhaltsame, elegante und charmante Art. Erstens: Das Problem hat Geschichte, Kulturgeschichte, wenn die auch nicht ganz bis zu den alten Griechen zurückgeht. Zweitens: In dem Problem steckt Mathematik drin: Wenn wir nicht bereit sind, mehr als x mal über/unter/quer zu stecken und zu falten, dann gibt's da eigentlich nur endlich viele Möglichkeiten. Wie viele eigentlich? Und wie viele der "endlich vielen Möglichkeiten" liefern nun schöne/vernünftige/brauchbare Krawattenknoten? Nun, die "85" im Titel kann einem natürlich schon was verraten. Und Drittens: Die Mathematik und die Ästhetik des Krawattenbindens gehen eine ganz harmonische und profitable Zweierbeziehung ein.
Und mehr sei dazu nicht verraten. Lesen, und/oder verschenken!
(Rezension: Günter M. Ziegler)