mathe magie

Mathe Magie
Verblüffende Tricks für blitzschnelles Kopfrechnen und ein phänomenales Zahlengedächtnis

Arthur Benjamin, Michael Shermer
Heyne Verlag (4. Juni 2007), 304 Seiten, 8,95 €

ISBN-10: 3453615026
ISBN-13: 978-3453615021

In diesem Buch geht es nicht um Magie und auch nur in sehr begrenztem Maße um Mathematik, sondern ums Kopfrechnen. Nach Dingen wie 538 + 327 (Kapitel 1), 563 mal 6 (Kapitel 2), 88 mal 76 (Kapitel 3) etc. (ich überspringe die übrigen Kapitel) geben die Autoren noch Tipps, wie man bei längeren Rechnungen (342 mal 342) die Zwischenergebnisse im Kopf behält. Gelegentlich wird durch einfache Buchstabenrechnung erklärt, worauf die Rechentechniken beruhen, aber nicht immer. Zum Beispiel liefern die Autoren keine mathematische Erklärung des Hintergrunds ihrer Methode des angenäherten Wurzelziehens (es ist die binomische Formel). Zu loben ist aber bereits der Umstand, dass der Wert solcher Näherungs- und Überschlagsrechnungen hervorgehoben wird.

Auf den Buchrücken hat der Verlag „Werden Sie über Nacht zum Mathe-Genie!“ drucken lassen. Das mag werbetechnisch geschickt sein; ich aber sage Ihnen, dass erstens niemand über Nacht zum Genie wird, dass zweitens niemand durch die Lektüre eines Buchs zum Genie wird und dass drittens jemand, der gut kopfrechnen kann, nicht unbedingt viel von Mathematik verstehen muss. (Recht drastische Gegenbeispiele werden von dem Psychologen Oliver Sacks in seiner Fallstudie „Die Zwillinge“ in „Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte“ beschrieben. Übrigens ist der Autor Arthur Benjamin ein forschender Mathematiker, der auch als Zauber- und Kopfrechenkünstler auftritt.) Jedoch werden Leser, bei denen das Kopfrechnen etwas eingerostet ist, hier ihr Caramba finden.

Rezension: Dirk Werner, FU Berlin