Mathematik sehen und verstehen
Dörte Haftendorn
Spektrum Akademischer Verlag (21.09.2015), 2. Aufl., 385 S.
320 farbige Abbildungen, Softcover, 24,95 €
ISBN 978-3-662-46612-4
Dieses Buch ist aus einem Projekt entstanden, das allen Universitätsmathematikern ganz dringend zur Nachahmung empfohlen wird: Frau Haftendorn hat mehrfach eine Vorlesungsreihe „Mathematik für alle“ für Hörerinnen und Hörer aller Fachrichtungen angeboten.
Die Veranstaltung stieß auf eine große Resonanz. Mehr als 1000 Studierende wollten etwas über die Mathematik erfahren (und das, obwohl die Leuphana Universität Lüneburg sicher nicht zu den besonders großen Hochschulen gehört).
Frau Haftendorn stellt im vorliegenden Buch viele wichtige Bereiche der Mathematik auf gut 300 Seiten überblicksartig vor: Kryptografie, Codierung, Graphentheorie, Fraktale und Chaos, Funktionen, Optimierung, Computer und Mathematik, Numerik, Stochastik, Geometrie.
Innerhalb der Mathematik haben diese Stichpunkte ein ganz unterschiedliches Gewicht, für Nichtfachleute ist die Auswahl gerade dieser Schwerpunkte ganz bestimmt aber angemessen. Es wurde ein Kompromiss angestrebt, bei dem am Ende mathematisch grundlegende Gebiete (Geometrie, Funktionen) und Themen, die für so eine Darstellung besonders geeignet sind (Kryptographie, Chaos), gleichermaßen berücksichtigt wurden. Es ist bewundernswert, mit welcher Sachkenntnis und mit welchem didaktischen Geschick die (teilwiese doch etwas spröde) Materie dargestellt wird. Es finden sich viele attraktive Bilder und Grafiken, alles ist durchgängig farbig, insgesamt – Gratulation an den Spektrum-Verlag! – macht das Buch einen sehr guten Eindruck.
Nach meiner Einschätzung handelt es sich um eines der besten populären Bücher zur Mathematik, die in den letzten Jahren erschienen sind. Ich empfehle es allen an Mathematik Interessierten, sogar für Studierende dieses Faches dürfte viel Neues darin zu lernen sein.
Es ist zu hoffen, dass Frau Haftendorn noch lange weiter so erfolgreich für die Popularisierung der Mathematik arbeiten wird.
Rezension: Ehrhard Behrends, FU Berlin