mathe magicJürgen Brater

Yes Publishing (20. September 2022); Taschenbuch, 160 Seiten, 9,99 €

ISBN-10: 3969051789
ISBN-13: 978-3969051788

Der Verfasser ist Mediziner und hat zahlreiche populäre Bücher aus diesem Bereich veröffentlicht. Offensichtlich aber ist die Mathematik sein Hobby, nein, nicht Mathematik, sondern – wie der Untertitel richtig beschreibt – die Beschäftigung mit Zahlen, genauer nur den natürlichen Zahlen, also von 1, 2, 3 und so weiter.

Es handelt sich also nicht um ein Fachbuch. Jürgen Brater geht auch in keiner Weise systematisch vor, sondern stellt in weitgehend willkürlicher Reihenfolge Eigenschaften dieser Zahlen vor. So tauchen Prim- und Mirp-, Quadrat- und Kubik- sowie Dreieckszahlen auf und es kommen vollkommene, abundante und defiziente, befreundete und fröhliche Zahlen vor.

Beliebte Themen, die häufig in der populärwissenschaftlichen Literatur dieses Genres zu finden sind, fehlen auch in diesem Buch nicht.  So werden unter anderem das Geburtstagsparadoxon, das Benford-Gesetz und die Collatz-Folge (auch 3n+1-Folge genannt) vorgestellt. Dazu gehört selbstverständlich auch die Legende mit den Reiskörnern auf dem Schachbrett, die sich der Erfinder des Schachspieles als Belohnung wünscht. Oder die Anekdote vom jungen Schüler Carl Friedrich Gauss, der die Summe der Zahlen von eins  bis hundert ganz schnell im Kopf  berechnet hat, während der Lehrer glaubte, seine Klasse mit dieser Aufgabe für längere Zeit beschäftigt zu haben.

Der mittelalterliche Mathematiker Fibonacci wird mit seiner nach ihm benannten Zahlenfolge erwähnt und gezeigt, wie man diese aus der Anzahl der sich von Generation zu Generation vermehrenden Kaninchen erhält. Verblüffend auch die Geschichte mit dem Seil, das erst straff um den Äquator herum gespannt und danach um einen Meter verlängert wird. Wie hoch, fragt der Autor, würde es dann rund um den Äquator gleichmäßig vom Boden abstehen.

Das alles wird pro Beispiel auf ein oder höchstens zwei Seiten dargeboten. Da ist es nicht verwunderlich, dass oft Erklärungen fehlen – der Text sich auf die bloße Beschreibung des Phänomens beschränkt. Dafür erzählt der Autor mehr oder weniger interessante Anekdoten über Mathematik und die Menschen, die sie gemacht haben.  Auch auf die Geschichte der Zahlzeichen und des Rechnens geht der Verfasser ein. Wir erfahren so in aller Kürze, wie Babylonier, Ägypter und Römer gerechnet haben.

Fast auf jeder Seite schiebt er eine witzige Denksportaufgabe oder ein kniffliges Rechenrätsel ein – alle Lösungen findet man auf ca. 20 Seiten im Anhang. Es ist zu hoffen, dass nicht zu schnell auf diese zurückgegriffen wird.

Kurz zusammengefasst: es liegt hier ein wahres Sammelsurium an von einander unabhängigen kleinen Themen vor. Wegen der Kürze der einzelnen Abschnitte ist das vielleicht gut geeignet für alle, die zwar grundsätzlich ein Interesse an Mathematik haben, sich aber nicht mit einem längeren Text beschäftigen wollen. Vielleicht wird die eine oder der andere auch dazu angeregt, nach einer Erklärung für das Ergebnis zu suchen.

Rezension: Hartmut Weber (Kassel)