Frieder Hermann Wie der Mensch rechnen lernteFrieder Hermann

Springer; 1. Aufl. 2021 Edition (24. November 2021); 229 Seiten; 19,99 €

ISBN-10: ‎3662639629
ISBN-13: ‎978-3662639627

Um es vorweg zu sagen: Die Ankündigung, die hinter dem Titel stehende Frage zu beantworten, bleibt insofern unerfüllt, als es in der Forschung konkurrierende Beiträge zu diesem Problemkreis gibt. Einige davon stellt der Autor vor, indem er Studien aus Anthropologie, Ethnologie, Entwicklungspsychologie und anderen Bereichen heranzieht, die sich mit dem Zahlen- und Geometrieverständnis bei Schimpansen und Menschen, in der europäischen Kultur und bei Naturvölkern, die nur die Zahlworter eins, zwei und viele kennen, und bei Kleinkindern verschiedener Altersstufen auseinandersetzen. Zum Beispiel wird die Bedeutung sozialer Intelligenz/Empathie herausgestellt: Alle Menschen in allen Kulturen können einander etwas zeigen, wozu jedoch kein Schimpanse fähig ist. In anderen Studien wird diskutiert, in welchem Alter Kinder in ihrem Zahlenverständnis einen „großen Sprung nach vorn” machen und nicht nur die Bedeutung von „eins”, „zwei” und „drei”, sondern auch von größeren Zahlen verstehen. Insgesamt hat der Autor eine Reihe von Untersuchungen aufbereitet, die für sein Thema relevant sind und deren Resultate oft erstaunlich sind. Bei der Endredaktion scheint die Nummerierung der Literaturhinweise etwas ins Rutschen gekommen zu sein; im Laufe des Texts bezieht sich \([n]\) nicht mehr auf die Literaturstelle \([n]\), sondern auf \([n+j]\) (\(j=1,2,3\)).

Rezension: Dirk Werner (FU Berlin)