r.proof2005

Proof - Der Beweis: Liebe zwischen Genie und Wahnsinn

mit Anthony Hopkins, Gwyneth Paltrow, Jake Gyllenhaal, Hope Davis

Regie: John Madden; Rebecca Miller, David Auburn (Theaterstück)
Drama, USA 2005, 99 min

Beweise sind die Essenz der Mathematik, und das ist es, was Mathematiker tun: sie beweisen Sätze. Darum geht es in dem Theaterstück "Proof", das nach dem überraschenden Erfolg am Broadway nun als Film mit dem deutschen Titel "Beweis: Liebe zwischen Genie und Wahnsinn" in den Kinos anläuft.

Ein genialer Mathematiker, obwohl seit Jahrzehnten verrückt (natürlich Anthony Hopkins), wagt sich noch einmal an den ganz großen Beweis. Und es geht um Liebe: zwischen Vater und begabter Tochter, und zwischen Tochter und minder begabtem Studenten.

Nach verheißungsvollem Beginn mit durchaus spannenden Einblicken in die Welt der Mathematik verliert der Film zunehmend an Spannkraft: Die Figuren erstarren immer mehr zu Clichés, die Dramaturgie verliert sich in Richtung Hollywood-Soap, und die Frage, wer denn nun, Vater oder Tochter, das große Werk verfasst hat, lässt einen letztlich kalt.

In Erinnerung bleiben zwei weise Sätze: "Schlafe nie mit der Tochter Deines Doktorvaters, vor allem nicht, wenn er verrückt ist," und "Man muss Prioritäten setzen, deshalb gehe ich nicht ans Telefon, wenn ich arbeite!" Zumindest den letzteren sollte jeder beherzigen, der sich gerade an einem Beweis versucht.

Eine Filmrezension von Martin Aigner, FU Berlin