Algorithmische Konzepte der Informatik

Algorithmische Konzepte der Informatik
Berechenbarkeit, Komplexitätstheorie, Algorithmik, Kryptographie


J. Hromkovic
B.G. Teubner Stuttgart, Leipzig, Wiesbaden, 2001, 286 Seiten, 28,00 €

ISBN 978-3-322-91131-5

 

In den letzten Jahren ist die Zahl der auf dem Büchermarkt verfügbaren Bücher zum Gegenstand der Theoretischen Informatik erfreulich angewachsen. Allen ist das Ziel gemeinsam, in die Hauptthemen der Theoretischen Informatik einzuführen und für die zum festen Bestandteil eines jeden Informatikcurriculums gehörenden Lehrveranstaltungen zur Theoretischen Informatik die notwendige Literaturbasis zu schaffen. Dabei fällt auf, dass in jüngster Zeit einige Autoren neue Wege gehen, den nicht leicht zu vermittelnden Stoff in einer Weise aufzubereiten, die es den im allgemeinen nicht sonderlich an theoretischen Konzepten interessierten Studierenden leichter macht, Sinn, Zweck und Nutzen theoretischer Konzepte zu erfassen, Aussagen und Beweisgänge auch ohne allzu tiefes vorausgehendes Studium der Mathematik zu verstehen und sich für wissenschaftlich exaktes Arbeiten und Anwenden zu motivieren.

Mit seinem Buch ”Algorithmische Konzepte der Informatik“ gelingt J. Hromkovic ein ausgezeichneter Beitrag zum Erreichen dieser Ziele. Während sich andere bewährte Einführungen in die Theoretische Informatik dominierend auf den klassischen Stoff der Berechenbarkeit, der Theorie der formalen Sprachen und der abstrakten Komplexitätstheorie orientieren, trägt Hromkovic verstärkt der Tatsache Rechnung, dass in den letzten Jahrzehnten die Theorie immer stärker auf die Bedürfnisse der Praxis eingegangen ist und über die Fülle neuer faszinierender Anwendungen auch neue Möglichkeiten entstanden sind, die Erkenntnisse der Theoretischen Informatik anschaulich zu vermitteln und bei den Studierenden die Motivation für dieses Studienfach zu erhöhen.

Wie der Titel des Buches richtig verspricht, bilden die algorithmischen Aspekte der Theoretischen Informatik den Hauptinhalt dieser Einführung. In einem einleitenden Kapitel unternimmt der Autor den interessanten Versuch, Studierenden das Beschäftigen mit dem Gegenstand der Theoretischen Informatik schmackhaft zu machen. Acht Kapitel sind den Themen Sprachen, Endliche Automaten, Turingmaschinen, Berechenbarkeit, Komplexitätstheorie, Algorithmik für schwere Probleme, Randomisierung und Kommunikation, Kryptographie gewidmet. Die Darstellung des Stoffes ist übersichtlich und gut verständlich. Dabei wird ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Prägung des intuitiven informalen Verständnisses und der präzisen Formalisierung und Beweisführung erreicht. Die Anzahl an benutzten Begriffen und Definitionen wird bewusst minimal gehalten. Jedes Kapitel ist mit einer relativ umfangreichen Zahl didaktisch gut ausgewählter Übungsaufgaben angereichert. Die am Schluss eines jeden Kapitels in einem gesonderten Abschnitt vorgenommene Zusammenfassung reflektiert den Studierenden noch einmal übersichtlich den besprochenen Stoff in seinem Zusammenhang.

Bleibt zu hoffen und zu wünschen, dass dieses Buch unter den Studierenden eine große Verbreitung findet und dann den erhofften leichteren und verständlicheren Zugang zum anspruchsvollen Lehrstoff der Theoretischen Informatik bringt.

Rezension: Karl Hantzschmann (Rostock) aus Computeralgebra-Rundbrief, Nr. 32 - März 2003