"Dass man algebraische Oberflächen und Möbius-Schals stricken und häkeln kann, ist ja schon seit Längerem bekannt. Bisher kannte ich aber nur Arbeiten, bei denen die Mathematik per Hand genadelt worden war.

Doch jetzt wurde ich per Video auf Fabienne Serriere aufmerksam gemacht, eine amerikanische Mathematikerin, Musikerin und Open-Source-Aktivistin, die nach eigener Auskunft auf ihrer Webseite nebenbei auch "besessen von Primzahlen" ist. Kein Wunder: Sie hat Mathematik (und Musik) an der University of the Pacific in Stockton in Kalifornien studiert.

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(Foto: DMV)

Im Berliner Wedding hat sie nun vor einiger Zeit eine Strickmaschine aus dem späten 20. Jahrhundert reanimiert und zusammen mit Freunden gehackt. Die Maschine bekommt nun durch ein kleines Interface vorgegaukelt, mit einem antiken Floppy-Laufwerk verbunden zu sein. Und so strickt sie artig, was Fabienne ihr an Daten aus dem USB-Anschluss ihres Notebooks einflößt.
So produziert Fabienne damit Schals mit Mustern, die sich nicht wiederholen oder die sich in jeder Zeile um genau ein Bit ändern - eben just so Sachen, die die Herzen von Mathematikerinnen und Mathematikern erwärmen!"

Andreas Loos

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