Am 7. November 2017 erhielt Prof. Günter M. Ziegler den Berliner Wissenschaftspreis. Ziegler ist Professor am Institut für Mathematik der Freien Universität Berlin und Mitglied des Präsidiums der Deutschen Mathematiker-Vereinigung. Der Nachwuchspreis geht an Dr. Myfanwy Evans vom Institut für Mathematik der Technischen Universität Berlin.
Bei der Preisübergabe erklärte Regierende Bürgermeister von Berlin Michael Müller: „Mit dem Preisträger und der Nachwuchspreisträgerin steht der zehnte Berliner Wissenschaftspreis dieses Jahr im Zeichen der Mathematik. Sie ist die Grundlage für zahlreiche anwendungsbezogene Innovationen, die unser tägliches Leben verändern.“ In Günter M. Ziegler sieht Müller einen exzellenten Mathematiker und beeindruckenden Kommunikator, in der Nachwuchspreisträgerin Evans ein herausragendes Beispiel für die zahlreichen jungen Talente in Berlin.
Prof. Günter M. Zieglers mathematischen Werke erstrecken sich über die Gebiete Diskrete Mathematik, Geometrie, Topologie und Optimierung bis zur Numerik. Viele nationale und internationale wissenschaftliche Auszeichnungen würdigen die hohe Qualität seiner Forschung, darunter der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis (2001) der DFG und ein ERC Advanced Grant (2010) des Europäischen Forschungsrates. Neben seinen wissenschaftlichen Leistungen zeigt Ziegler herausragendes Engagement in der Lehrkräftebildung, der Nachwuchsbetreuung und in der Öffentlichkeitsarbeit. Die Laudatio auf den Preisträger hielten der Präsident des Europäischen Forschungsrates und DMV-Ehrenmitglied, Prof. Dr. Jean-Pierre Bourguignon, und der Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Grötschel, beide ebenfalls renommierte Mathematiker.
Die Nachwuchspreisträgerin Dr. Myfanwy Evans forscht an der Schnittstelle von Geometrie und Physik an den Formen der Natur. Die Nachwuchswissenschaftlerin nutzt die Natur als Inspiration für konstruktive Geometrie und die Mathematik zur Charakterisierung und künstlichen Replikation der Natur. „Mein Ziel ist es, die Grenzen zwischen naturwissenschaftlichen Disziplinen aufzubrechen, indem ich Methoden anwende, die eher auf das Problem als auf die Disziplin abzielen“, erklärt Evans.
Der Wissenschaftspreis wird seit 2008 jährlich verliehen. Das Preisgeld des Hauptpreises in Höhe von 40.000 Euro erhält die Institution, an der die wissenschaftliche Leistung erbracht wurde, das Preisgeld für den Nachwuchspreis in Höhe von 10.000 Euro geht an die Ausgezeichnete selbst.