Friedrich L. Bauer ist Mathematiker, Kryptologe, Informatik-Pionier - und seit Dienstag, 10. Juni 2014, 90 Jahre alt. Wir gratulieren ihm herzlich zum Geburtstag und erinnern hiermit kurz an seine Verdienste um Mathematik und Informatik.

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Foto: Friedrich Ludwig Bauer (Quelle: Wikipedia)

Nach seinem Abitur wurde er zunächst in den Zweiten Weltkrieg eingezogen, überlebte aber - und studierte Mathematik, Physik, Logik und Astronomie an der LMU München. Vier Jahre nach seiner Habilitation 1954 wurde er als Professor an die Universität Mainz berufen und 1963 nach München an die Technische Universität. Dort rief er 1967 den ersten eigenständigen Studiengang Informatik Deutschlands ins Leben. Sein Interesse galt zeitlebens der jungen Wissenschaft Informatik:

Bereits 1957 entwickelte er zusammen mit Klaus Samelson das Prinzip des Stapelspeichers. Das war der erste deutsche Informatik-Beitrag mit einem US-Patent, für den er 1988 von dem IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers) den Computer Pioneer Award erhielt. Er wirkte außerdem bei der Entwicklung der Programmiersprachen Algol 58 und Algol 60 mit, organisierte aber auch Ausstellungen über Informatik, Automatik, Mikroelektronik und Mathematik im Deutschen Museum mit. Auch nach seiner Emeritierung blieb er der Informatik treu, beschäftigte sich mit der Kryptologie und publizierte weiter. Sein Werk "Entzifferte Geheimnisse" brachte es - allein in deutscher Sprache - auf über 40.000 Exemplare.

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