Lange bevor Schrift entwickelt wurde, dürfte sich der Mensch mit Zahlzeichen und geometrischen Strukturen beschäftigt haben.Geometrische Verzierungen finden sich auf 40.000 Jahre alten Keramikgefäßen. Bereits in der Altsteinzeit, also vor etwa 20.000 bis 30.000 Jahren, entwickelten sich erste Formen elementaren Rechnens. Im zentralafrikanischen Siedlungsgebiet der Ishango gruben Archäologen einen knöchernen Werkzeuggriff aus - Alter rund 22.000 Jahre. In den Knochen sind zahlreiche Kerben eingeritzt, die in Gruppen von 11, 13, 17 und 19 Kerben angeordnet sind. 
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Kerben auf Steinzeitknochen zeigen Primzahlfolge - daran erinnert seit kurzem ein Denkmal in Brüssel. (Foto: Anne Hauzeur)
 
Das gibt den Wissenschaftlern Rätsel auf, seit der Knochen 1960 in (damals belgisch) Kongo gefunden wurde. 11, 13, 17 und 19 sind die einzigen Zahlen zwischen zehn und zwanzig, die sich - ohne Rest - nur durch sich selbst und durch 1 teilen lassen: sie sind allesamt Primzahlen. Bis heute ist es ein Rätsel, ob die Primzahlen auf dem Knochen Zufall sind oder ein tieferes Zahlenverständnis der Ishango verraten.
 
In jedem Fall ist der so genannte Ishango-Knochen ein hoch interessantes Forschungsobjekt für Mathematiker, Archäologen und Anthropologen. An das 10 Zentimeter große Kult(ur)objekt erinnert seit dem 7. Juli 2010 eine übergroße Nachbildung auf dem Muntplein - einem Platz im Zentrum Brüssels.
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Einweihung des Ishango Denkmals auf dem Muntplein in Brüssel (Foto: Anne Hauzeur)

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