Auch wenn ihre genaue Aussage (oder gar ihre Bedeutung für die Mathematik) von kaum jemandem verstanden wird, hat es die Riemannsche Vermutung geschafft, in breiteren Teilen der nicht-mathematischen Öffentlichkeit als Synonym für ein seit langem ungelöstes Problem zu gelten.
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Aktuell kam die Riemannsche Vermutung am 11. April bei einer Bundestagsdebatte zu "22 Jahren Euro-Bargeld" zur Sprache. Zum Kontext: die AfD hatte diese Debatte beantragt, um in gewohnter Weise Stimmung gegen die Gemeinschaftswährung zu machen und sie hatte dabei in der Begründung des Antrags auch gegen vorgeblich "grüne Mathematik" polemisiert, die wohl angeblich bei der Euro-Einführung eine Rolle gespielt haben sollte. Die grüne Abgeordnete Sabine Grützmacher - vermutlich geschmeichelt, dass ihrer Partei jetzt die erfolgreiche Euro-Politik Helmut Kohls zugeschrieben wird - nahm dann in ihrer Antwort an die AfD Bezug auf die Riemannsche Vermutung.
Die grüne Mathematik ist angesprochen werden. Dazu hätte ich auch eine Hypothese. Ich glaube, dass eher die Riemann‘sche Vermutung bewiesen wird, als dass Sie anfangen, Wirtschaftskompetenz aufzubauen.
Es ist schon ein bisschen spannend, dass ausgerechnet beim Thema Währung die AfD ihr Herz für Vielfalt entdeckt - nur leider für eine Vielfalt an Währungen und Wechselkursen, mit denen wir dann alle leben müssten, gäbe es den Euro nicht.
Sabine Grützmacher (Bündnis 90/Die Grünen) gestern im Bundestag bei der Beratung des Antrags der Fraktion der AfD „22 Jahre Euro-Bargeld in Deutschland – Jetzt eine ehrliche Bilanz der Versprechen ziehen“