Die Carl Friedrich von Siemens Stiftung verleiht den Gumin Preis für Mathematik des Jahres 2024 an Don Zagier, bis 2019 Direktor am Bonner Max-Planck-Institut für Mathematik. Die Stiftung würdigt damit die bahnbrechende Forschungsarbeit des Preisträgers zur Zahlentheorie und zur Theorie der Modulformen, vermeldete die Stiftung Ende März 2024 in einer Presseinformation.
Die Carl Friedrich von Siemens Stiftung ist eine unabhängige Einrichtung zur Förderung der Wissenschaften mit Sitz in München. Seit 1960 wendet sie sich mit ihrem Vortrags- und Publikationsprogramm sowie umfangreichen Gastveranstaltungen an Forschung und Öffentlichkeit, vergibt Fellowships an herausragende Wissenschaftler*innen aus aller Welt und hat in den letzten Jahren Universitäts- und Forschungsbibliotheken in Deutschland großzügig unterstützt.
Der Gumin Preis für Mathematik der Carl Friedrich von Siemens Stiftung wird alle drei bis vier Jahre an eine*n herausragende*n Mathematiker*in in Deutschland, Österreich oder der Schweiz verliehen. Der 2010 erstmals vergebene Preis trägt den Namen des Mathematikers und Informatikers Heinz Gumin (1928-2008), der mehr als 20 Jahre lang Vorsitzender des Vorstands der Carl Friedrich von Siemens Stiftung war. Der Gumin Preis ist mit 50.000 Euro einer der höchstdotierten Mathematikpreise in Deutschland. Zuletzt wurde 2020 Wolfgang Hackbusch ausgezeichnet, vorherige Preisträger waren Wendelin Werner (2016), Stefan Müller (2013) und Gerd Faltings (2010).
„Mit Don Zagier geht der Gumin Preis 2024 wieder an einen auf seinen Spezialgebieten seit Jahrzehnten herausragenden Mathematiker. Neben der Zahlentheorie und der Theorie der Modulformen forscht der Preisträger auch im Bereich der Topologie. Letzteres schafft sogar eine kleine Gemeinsamkeit mit der frühen Arbeit Heinz Gumins, dem Namensgeber des Preises. Unser Dank gilt unserer Fachjury, deren sorgfältige Recherche diese Preisverleihung erst möglich macht“ kommentierte Thomas O. Höllmann, Vorsitzender des Stiftungsvorstands.
Don Bernard Zagier, 1951 in Heidelberg geboren, promovierte im Alter von 20 Jahren in Oxford (Foto: MPIM Bonn 2017). In den 1980er Jahren forschte er gemeinsam mit Benedict Gross an den L-Funktionen elliptischer Kurven, was 1986 zur Lösung des allgemeinen Klassenzahlproblems imaginärquadratischer Zahlkörper von Gauß führte. Von 1995 bis 2019 war Don Zagier einer der Direktoren des Max-Planck-Instituts für Mathematik in Bonn. Neben anderen Auszeichnungen erhielt er 1987 den Cole Preis für Algebra, 2001 den Karl-Georg-Christian-von-Staudt-Preis und 2021 den Zhongzhi-Fudan Science Award.
Die Verleihung des Gumin Preises fand am 17. Mai 2024 am Sitz der Carl Friedrich von Siemens Stiftung in München Nymphenburg statt. Die Berichterstattung erfolgt in den "Mitteilungen" der DMV, Heft 2, 2024.