Die KMK erfindet sich neu: Die Kultusministerkonferenz (KMK) hatte im Juni 2024 in Völklingen ihre grundlegende Neustrukturierung beschlossen, "um auf die dynamischen Veränderungen in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Kultur effektiver reagieren zu können." Das sei nun geschehen, hieß es am 10. Oktober auf einer Pressekonferenz in Berlin:
Innerhalb der KMK bearbeiten künftig eigenständige Ministerkonferenzen jeweils für Bildung, Wissenschaft und Kultur bereichsspezifische Themen und vertreten diese eigenständig nach außen. Anlässlich ihrer ersten regulären Sitzung am 10. Oktober 2024 in Berlin gründeten die Bildungsministerinnen und -minister, Bildungssenatorinnen und -senatoren mit der Bildungsministerkonferenz (Bildungs-MK) eine eigenständige Fachkonferenz neben der Wissenschaftsministerkonferenz und der Kulturministerkonferenz unter dem Dach der KMK. Dazu führten (nach der Begrüßung durch KMK-Generalsekretär Michallik) auf der Pressekonferenz aus:
Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz 2024 und saarländische Ministerin für Bildung und Kultur, Christine Streichert-Clivot, erklärte: „Die KMK hat im Sommer 2024 in Völklingen beschlossen, sich neu zu strukturieren. Innerhalb der KMK bearbeiten zukünftig eigenständige Ministerkonferenzen für Bildung, Wissenschaft und Kultur bereichsspezifische Themen und vertreten diese eigenständig nach außen. Durch die Gründung einer Bildungs-MK kann zukünftig besser auf aktuelle Herausforderungen reagiert werden. Wir wollen flexiblere, effizientere und agilere Strukturen schaffen, die auf die tiefgreifenden Veränderungen in unserer Gesellschaft eine Antwort geben.“
Karin Prien, B-Länderkoordinatorin und Ministerin für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, sagte: "Die Fokussierung in den drei Teilkonferenzen soll dazu beitragen, besser- und agiler auf die Herausforderungen für die Bildung in unserer Gesellschaft reagieren zu können. Dabei geht es weiterhin darum, sowohl Kooperation als auch den Wettbewerb zwischen den Ländern zu stärken. Schnittstellenthemen werden immer wichtiger. Bildung, Kultur und Wissenschaft und Forschung gehören auch in der neuen KMK weiterhin zusammen - aber auch eine vertiefte Kooperation etwa mit der Jugend- und Familienministerkonferenz."
Dr. Stefanie Hubig, A-Länderkoordinatorin und Ministerin für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz, führte aus: „Die heutige Sitzung stand unter dem Motto Zukunft. Wir haben uns heute damit beschäftigt, wie wir künftig zusammenarbeiten und wie wir Bildungspolitik gestalten wollen. Wir wollen schneller, flexibler und schlagkräftiger agieren können. Selbstverständlich werden wir weiter eng mit der Wissenschafts- und der Kultur-Ministerkonferenz kooperieren. Gleichzeitig müssen wir die frühkindliche Bildung noch stärker mitdenken: Die Kita ist die erste und eine ganz wesentliche Bildungsinstitution für den weiteren Verlauf von Bildungsbiografien. Deshalb werden wir die Zusammenarbeit mit der JFMK verstärken – wir haben hier große Schnittmengen und viele gemeinsame Aufgaben.“
Als Vorteile der Neustrukturierung wurde von den anwesenden Bildungsministerinnen festgestellt: Mit Einführung der neuen Struktur solle die KMK agiler und politisch handlungsfähiger sein. Insgesamt solle die Zahl der Gremien reduziert werden, es solle mehr durch Task Force/Ad Hoc-Kommissionen agiert werden. Das derzeit geltende Konsensprinzip solle durch Mehrheitsvoten ersetzt werden. Die Arbeit der Bildungs-MK solle zukünftig nicht nur das Abitur sondern auch die berufliche Bildung in den Fokus nehmen. Auch solle die Bildungs-MK eng(er als die KMK) mit den Landesinstituten (für Lehrplanentwicklung) zusammenarbeiten, insgesamt solle die Zusammenarbeit stärker ressortübergreifend erfolgen. Offen blieb die Frage, wie die neue Dreiteilung effizientere Prozesse ermöglichen soll.
Weitere Themen der oben genannten Sitzung (und der PK) waren die Digitalisierung und die KI in der Bildung:
Es ist über einen Digitalpakt 2.0 verhandelt worden, der neben der Digitalisierung der Schulen insbesondere auch die Verwendung von KI in Bildung und Unterricht adressiert.
Mit Blick auf die rasant fortschreitende Weiterentwicklung von KI-Tools sei Bedien- und Digitalkompetenz von Schüler*innen von überragender Bedeutung. Es gehe nicht mehr darum, ob KI im Unterricht überhaupt eingesetzt werde, sondern nur noch, wie dies geschehen werde.
Der Digitalpakt 1.0 sei eine Erfolgsgeschichte, auf die man mit Stolz zurückblicken könne. Der neue Digitalpakt wird aber neben den Schüler*innen auch die Lehrkräfte in den Fokus nehmen.
Insbesondere würden Handlungsempfehlungen für Schüler*innen und für Lehrkräfte (an Schulen) für den Umgang mit KI erarbeitet und veröffenltich werden. Hier sei die länderübergreifenden Zusammenarbeit besonders wichtig.
Weitere Informationen zu allen Themen der Sitzung am 10. Oktober 2024 unter Aktuelles und eben diesem Datum auf den Seiten der KMK.