Im Monat Oktober verneigen wir uns vor dem Wurzel-Verein aus Jena und danken den Gründerinnen und Gründern (und ihren Nachfolgerinnen und Nachfolgern) für ihr ehrenamtliches Engagement: Die Schülerzeitschrift namens Wurzel, Schul-Camps zur Mathematik und einiges mehr.
(Foto: Die Redaktion auf der Skulptur v.l.n.r. Erich Eckner, Tim Fritsche, Martin Horatschek, Hauke Rehr, Markus Oehme, Lucas Geitel; untere Reihe v.l.n.r. Daniel Kilian, Hannah Stein, Stephanie Hercher, Paul-Lucas Grüner, Sebastian Stock, Elke Mäurer)
Wie kam es zur Gründung des Wurzel-Vereins?
In den 60er Jahren entstand die Idee, für interessierte Schüler ein Mathematiklager durchzuführen und eine Zeitschrift herauszugeben. Zu diesem Zweck gründete eine kleine Zahl von Studenten der Friedrich-Schiller-Universität Jena im Jahr 1967 eine mathematische Schülerzeitschrift mit dem Namen Wurzel.
Aber lassen Sie mich aus der ersten Wurzel zitieren! Dort stand: "Nachdem wir 1964 im Stadtgebiet Jena begonnen hatten, durch die Gründung von Schülerzirkeln die außerunterrichtliche Beschäftigung der Schüler mit der Mathematik zu fördern, waren wir bestrebt, auch über den örtlichen Bereich hinaus wirksam zu werden. Ein Ausdruck dessen sind die seit 1965 für Schüler des gesamten Bezirkes Gera regelmäßig durchgeführten Mathematik-Spezialistenlager. Da die Zeitdauer und die Teilnehmerzahl dieser Lager beschränkt sind, wollen wir mit der Herausgabe dieser Zeitung eine kontinuierliche Anleitung für einen großen Interessentenkreis erreichen.
Was waren anfänglich Ihre Ziele?
Ich zitiere erneut aus der ersten Wurzel: "Unser Anliegen, das wir mit dem Herausgeben dieser Zeitung verbinden, ist, das mathematische Klima an den Schulen weiter zu verbessern und Sie zur Beschäftigung mit der Mathematik anzuregen, beziehungsweise Sie beim Erarbeiten mathematischer Theorien zu unterstützen."
Wie hat sich der Verein entwickelt?
Die Wurzel zeichnet eine beständige Arbeit über mehr als 4 Jahrzehnte aus. Nichtsdestotrotz haben wir während dieser Zeit unsere ursprünglichen Ziele nicht aus den Augen verloren. Dabei ist die Redaktion einem ständigen personellen Wandel unterzogen, da die Studienzeit der mitarbeitenden StudentInnen endlich ist. Leider ist keine langfristige finanzielle und damit existentielle Sicherheit für den Wurzel-Verein gewährleistet. Öffentliche Mittel sind nur unregelmäßig und in nicht ausreichendem Maße verfügbar.
Was sind Ihre Hauptaktivitäten?
Wir geben 10 mal im Jahr die Wurzel mit mathematischen Artikeln, (Knobel-)Aufgaben, Kreuzworträtseln und Buchbesprechungen heraus. Des Weiteren veranstalten wir dreimal pro Jahr unsere Schülerakademie Mathematik für die Klassen 5 bis 7 und 8 bis 12.
Wer sind Ihre Mitglieder, wer Ihre Abnehmer?
Die Wurzel besteht vorwiegend aus StudentInnen der Mathematik, angehenden LehrerInnen und anderen mathematisch Begeisterten, die sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich engagieren. Die LeserInnen sind SchülerInnen, LehrerInnen, Studierende, AbsolventInnen, und andere in Deutschland und aller Welt.
Welche Unterstützung haben Sie in den letzten Jahrzehnten erhalten und welche würden Sie sich für die Zukunft wünschen?
Verschiedene Unternehmen, Institutionen und Privatpersonen haben die Wurzel finanziell und materiell unterstützt. Ein besonderer Dank gilt der Fakultät Mathematik der Friedrich-Schiller-Universität, dem kommunalen Verein "Demokratischer Jugendring Jena" und dem Thüringer Kultusministerium für ihre fortgesetzte Förderung unseres Anliegens. Für ein langfristiges Fortbestehen und qualitativ hochwertige Arbeit ist eine kontinuierliche Unterstützung essentiell.
Was haben Sie für die nächsten Jahre geplant?
In den kommenden Jahren wollen wir natürlich weiterhin unsere Hauptaktivitäten weiterführen. Zusätzlich sind wir Unterstützer der Bundesrunde der Mathematikolympiade 2016 in Jena. Im darauf folgenden Jahr bestreiten wir das 50-jährige Bestehen der Wurzel, was angemessen gefeiert werden soll. Momentan sind wir dabei eine Aufgabendatenbank mit Suchfunktion zu erstellen.