Alex Hall ITSein wichtigstes Arbeitsmittel sind Algorithmen. Algorithmen sind die „Zahlenanleitungen", mit denen Programme einen Computer zum Laufen bringen. Für das Technologieunternehmen Google, das vor allem für seine Suchmaschinen bekannt ist, versucht Alex Hall möglichst „schnelle" Algorithmen zu entwickeln. Mit diesen Algorithmen programmiert er ein Computer-Tool, das die so genannten Operators in der Züricher Unternehmensniederlassung von Google täglich verwenden, um riesige Datenmengen zu analysieren. Alex Halls Kollegen interessieren sich für die Klicks der Nutzer auf die Werbelinks, die in der rechten Randspalte angezeigt werden, wenn das Ergebnis der Google-Suche auf dem Bildschirm erscheint. Denn für Google und vor allem für die Werbekunden gibt es gültige und ungültige Klicks. Aufgabe der Operators ist es, die ungültigen Klicks herauszufiltern. Der Werbekunde soll nur für die Klicks bezahlen, die potenzielle Kunden ausführen. Klicks von Google-Nutzern, die mit anderen Absichten - zum Beispiel weil sie das werbende Unternehmen schädigen wollen - den Werbelink anklicken, will Google nicht in Rechnung stellen. Ein einfaches Beispiel sind auch Doppelklicks - ein Klick zu viel, denn ein einfacher Klick reicht aus, um den Werbelink zu aktivieren und so auf die Zielseite des Werbetreibenden zu gelangen. Je effizienter die Algorithmen arbeiten, desto schneller können die Operators die riesigen Datenmengen analysieren und ungültige Klicks herausfiltern.

Dass er beruflich einmal mit Mathematik und Computern zu tun haben würde, stand für Alex Hall spätestens fest, als er mit 13 Jahren seinen ersten Amiga-Computer bekam. „Ich habe damals viel Zeit am Computer verbracht und auch schon Geld damit verdient", erinnert sich der promovierte Informatiker. Als Schüler verkaufte er kurze Animationsfilme, die er selbst programmiert hatte, an eine Kinderfernsehsendung. Außerdem war Mathematik schon in der Schule das Lieblingsfach des 1974 geborenen Müncheners, und auch als Student der Informatik an der Technischen Universität München stand für ihn in den ersten zwei Studienjahren die Mathematik im Mittelpunkt. „Mit Mathematik, beispielsweise den Fächern Analysis oder Numerik, habe ich in der ersten Hälfte des Studiums die meiste Zeit verbracht und dabei auch das meiste gelernt. Wir sind sehr tief in das Fach eingestiegen", sagt Hall. Nach dem Studium tauchte er zunächst noch tiefer in die Wissenschaft der Mathematik ein. Er erforschte Algorithmen als theoretisches Problem. Damit hat er eine solide Grundlage für seine jetzige Tätigkeit gelegt, und sein Arbeitgeber und seine Kollegen wissen es zu schätzen, wenn er Algorithmen findet, mit denen die Datenmengen effizient analysiert werden können. „Es ist genau diese Herausforderung, die mir Spaß macht, die mich antreibt. Aber auch die Visualisierung des Programms liegt mir am Herzen. Meine Kollegen sollen ein Tool bekommen, das gut handhabbar ist und mit dem sie gerne arbeiten, auch ohne genau zu verstehen, welche Berechnungen im Hintergrund ausgeführt werden."