Berlin, 17. April 2020
Presseinformation der Deutschen Mathematiker-Vereinigung
Die anlässlich ihres 130-jährigen Bestehens neu geschaffene Minkowski-Medaille für besondere mathematische Forschungsleistungen der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV) geht an Moritz Kerz von der Universität Regensburg. Sein Arbeitsgebiet ist die arithmetische algebraische Geometrie und K-Theorie.
„Moritz Kerz hat fundamentale Probleme der Mathematik gelöst. Hierzu gehört auch, dass er, teilweise in internationalen Teams, mehrere Vermutungen aus Algebra, Zahlentheorie und K-Theorie bewiesen hat, die über viele Jahre ungelöst geblieben waren. Die Arbeiten von Moritz Kerz haben weltweites Aufsehen erregt und die mathematische Forschung grundlegend beeinflusst“, sagt DMV-Präsident Friedrich Götze, Vorsitzender der siebenköpfigen Jury, zur Begründung.
Moritz Kerz, Jahrgang 1983, ist Professor für Mathematik an der Universität Regensburg. Frühere Stationen seines mathematischen Werdegangs sind die Universitäten Mainz, Duisburg-Essen und Cambridge (UK). Für seine Arbeiten erhielt er bereits den Kulturpreis Bayern (2009), den Heinz Maier-Leibnitz Preis (2011), die Carus Medaille der Leopoldina (2011) sowie den K-Theorie Preis der K-Theory Foundation (2014).
Mit der Minkowski-Medaille will die DMV Mathematikerinnen und Mathematiker auszeichnen, die sich durch herausragende Arbeiten bereits internationale Anerkennung erworben haben, deren Karriere aber zu einem großen Teil noch vor ihnen liegt.
„Konkret bedeutet dies, dass die Promotion nicht länger als 12 Jahre zurückliegen soll, wobei Familienzeiten angemessen berücksichtigt werden. Die Zielgruppe, die wir adressieren, ist damit vergleichbar mit der, die auch durch den ERC Consolidator Grant angesprochen wird“, sagt DMV-Vizepräsident Klaus Hulek.
Die Minkowski-Medaille ist mit 2000 Euro dotiert und wird erstmalig bei einem Festakt auf der DMV-Jahrestagung im September an der Technischen Universität Chemnitz verliehen. Kerz wird dort auch einen Festvortrag halten.
Die Deutsche Mathematiker-Vereinigung ging im September 1890 aus der Abteilung I (Mathematik und Astronomie) der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte hervor. Dieses Ziel hatten die Jahre zuvor mehrere renommierte Mathematiker verfolgt, darunter Georg Cantor, David Hilbert und Hermann Minkowski. Gründe dafür waren die große Bedeutung und zunehmende Differenzierung der Mathematik im 19. Jahrhundert. Zu Ehren ihrer ersten Vorsitzenden vergibt die DMV die Cantor- und die Minkowski-Medaille. Die Medaillen werden – alle zwei Jahre – im Wechsel vergeben.
Pressekontakt
Thomas Vogt |
Deutsche Mathematik-Vereinigung |