Presseinformation der Deutschen Mathematiker-Vereinigung

Berlin, 3. Februar 2017. Gerd Faltings, Wissenschaftliches Mitglied und Direktor am Max-Planck-Institut für Mathematik in Bonn, Honorarprofessor für Mathematik an der Universität Bonn und Mitglied im Hausdorff Center for Mathematics, dem Bonner Exzellenzcluster für Mathematik und mathematische Ökonomie, erhält die Cantor-Medaille der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV). Das beschloss das Präsidium der DMV kürzlich in Berlin. Die Cantor-Medaille ist die bedeutendste wissenschaftliche Auszeichnung, die die DMV vergibt. Das Preisgeld beträgt 4.000 Euro, es zählt das Renommee. Faltings Arbeiten revolutionierten die algebraische Geometrie und strahlten auch auf andere Teilgebiete der Mathematik ab, etwa auf die Zahlentheorie. International bekannt wurde Faltings bereits 1983, als er als 28-jähriger Mathematikprofessor die „Mordellsche Vermutung“ bewies – ein Jahrhundertbeweis zu einer Fragestellung, die der amerikanisch-britische Mathematiker Louis Joel Mordell 1922 formuliert hatte. Mit der Cantor-Medaille würdigt die DMV nun das Lebenswerk von Gerd Faltings. Die Medaille wird Faltings im September auf der DMV-Jahrestagung übereicht, die dieses Jahr vom 11. bis 15. September gemeinsam mit der Österreichischen Mathematischen Gesellschaft (ÖMG) in Salzburg stattfindet.

Ferner beschloss das DMV-Präsidium Jean-Pierre Bourguignon zum Ehrenmitglied des Vereins zu ernennen. Der französische Mathematiker forschte unter anderen zur Differentialgeometrie und ihren Anwendungen in der mathematischen Physik – zunächst als Professor an der École polytechnique (1986-2012), dann als Direktor am Institut des Hautes Études Scientifiques (1994-2013). Insgesamt gehörte er 44 Jahre lang dem CNRS an, der bedeutendsten nationalen Forschungsorganisation in Frankreich. Als Präsident der Société Mathématique de France (1990-1992) setzte sich Bourguignon erfolgreich für eine engere Kooperation zwischen den beiden mathematischen Vereinigungen dies- und jenseits des Rheins und darüber hinaus für die Mathematik in Deutschland ein. So war er langjähriges Mitglied in der wissenschaftlichen Kommission des Mathematischen Forschungsinstituts Oberwolfach und hat sich intensiv für das Zentralblatt MATH engagiert. Seit Anfang 2014 ist Jean-Pierre Bourguignon Präsident des Europäischen Forschungsrates ERC.

Pressekontakt

David Vogel und Thomas Vogt
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(aktualisiert am 06.02.2017)