"Lange galt der Abschiedsbrief von Felix Hausdorff (1868 – 1942) im großen Archiv des Universitätsmuseums der Uni Bonn als unauffindbar. Vor kurzem ist er wiederentdeckt worden – zwischen aussortierten Schnellheftern. Die spannende Geschichte hinter der Suche – und den tragischen Hintergrund – erzählt der Leiter des Museums Dr. Thomas Becker nun in einem Video.

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Foto: Felix Hausdorff (Bild: Wikipedia)

Der deutsche Mathematiker Felix Hausdorff gilt heute als Mitbegründer der Topologie und verfasste wichtige Schriften zur Mengenlehre. Als vielseitig interessierter Mensch veröffentlichte er unter seinem Pseudonym Paul Mongré aber auch philosophische Texte und Essays. Da er bekennender Jude war, wurde sein Leben durch den stärker aufkommenden Antisemitismus in Deutschland immer mehr beeinträchtigt. Schließlich gerieten er und seine Angehörigen in Lebensgefahr: 1942 wurden Hausdorff, seine Frau und deren Schwester dazu aufgefordert, sich zum Endenicher Kloster „Zur ewigen Anbetung“ zu begeben – der Sammelstelle für Juden zum Abtransport in die Vernichtungslager. Da dem mittlerweile 73-Jährigen bewusst war, was auf die drei zukommen würde, wählten sie den Freitod. Kurz vor seinem Tod am 26. Januar 1942 in Bonn schrieb Hausdorff seinen bewegenden Abschiedsbrief.

Als Erinnerung an ihn und zu seinen Ehren wurde 2007 in Bonn eine gemeinsame Forschungseinrichtung der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, dem Max-Planck-Institut für Mathematik (MPI) und des Instituts für Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften nach ihm benannt, das „Hausdorff Center for Mathematics“."

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