Die Deutsche Mathematiker-Vereinigung trauert um Wladimir Wojewodski. Mit ihm verlieren wir einen der einflussreichsten Mathematiker der letzten Jahrzehnte. Der aus Russland stammende US-Mathematiker und Fields-Medaillen-Träger forschte und lehrte bis zuletzt als Professor an der School of Mathematics am Institute for Advanced Study in Princeton. Wojedowski starb am 30. September im Alter von 51 Jahren.
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Wojewodskis Beiträge zur Mathematik brachten ihm zahlreiche Auszeichnungen ein, darunter die prestigeträchtige Fields Medaille, die er im Jahr 2002 unter anderem für den Beweis der Milnorvermutung verleihen bekam.
Geschätzt wurde er vor allem für seine Arbeiten zu den schwierigsten Problemen der abstrakten Algebraischen Geometrie. Dabei konzentrierte er sich auf die Homotopietheorie von Schemata, die K-Theorie sowie auf die Verbindungen zwischen Algebraischer Geometrie und Algebraischer Topologie. Wie kaum andere in den letzten Jahrzehnten trugen seine Forschungen zur Kohomologietheorie der algebraischen Varietäten zur Weiterentwicklung des Fachgebiets bei. Sein Werk umfasst insbesondere die Lösungen der Milnorvermutung und der Bloch-Kato-Vermutung.
In jüngster Zeit wandte er sich dem Formalisieren mathematischen Beweisens zu. Er wollte zeigen, dass sich topologische Objekte etwa in der Homotopietheorie mit computerüberprüfbaren Beweisen besser formulieren lassen als mit klassischen Methoden. Das „Univalenzaxiom“, das er 2009 vorschlug, übte enormen Einfluss auf die Mathematik und die Informatik aus.