Der Richard-Rado Preis 2020 für herausragende Dissertationen in Diskreter Mathematik geht an Lisa Sauermann, die unter der Betreuung von Prof. Jacob Fox an der Stanford University zum Thema „Modern Methods in Extremal Combinatorics“  promovierte (wir berichteten). Die Preisüberreichung sollte beim Symposium Discrete Mathematics am 10./11. Juli an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg erfolgen. Da das Symposium auf Grund der Covid19-Pandemie abgesagt werden musste, nahmen der Vorstand der Fachgruppe gemeinsam mit der Jurorin Prof. Eva Tardos und Dr. Martin Peters vom das Preisgeld stiftenden Springer-Verlag die Ehrung am 17. Juni in einer Video-Konferenz vor. Es ist geplant, das Symposium im Sommer 2021 mit einem Vortrag der Preisträgerin Lisa Sauermann als einem der Höhepunkte nachzuholen.

Lisa Sauermann, Jahrgang 1992, wurde schon als Schülerin des Dresdner Martin-Andersen-Nexö-Gymnasiums bekannt, weil sie auf der Internationalen Mathematik-Olympiade IMO regelmäßig Medaillen für Deutschland holte (wir berichteten). Seit dem Jahr 2011, als sie als einzige Teilnehmerin die volle Punktzahl erreichte und eine  Goldmedaille bekam, gilt sie als erfolgreichste IMO-Teilnehmerin aller Zeiten. Ein Jahr später wurde ihr Rekord vom Serben Teodor von Burg gebrochen. Nach dem Abitur studierte Lisa Sauermann Mathematik in Bonn. Ihre Promotion machte sie 2019 bei Prof. Jacob Fox in Stanford.

LIsaSauermann FotoKatrinSchmidMFO2013Lisa Sauermann im Winter 2013 am Mathematischen Forschungsinstitut MFO, Quelle wikipedia

Die Fachgruppe Diskrete Mathematik der DMV fördert die Zusammenarbeit und den Informationsaustausch zwischen Interessierten an der Diskreten Mathematik aus Hochschule, Schule und Wirtschaft. Angestrebt ist ein möglichst weiter und offener Kreis, in dem die verschiedenen Teil- und Randgebiete der Diskreten Mathematik ein Forum finden. Aktuelle wie künftige Entwicklungen sollen diskutiert werden, die Anwendungen gefördert und interdisziplinäre Ansätze und Vorhaben unterstützt werden.Besonderes Augenmerk der Fachgruppe gilt der Nachwuchsförderung. Zudem hat sich die Fachgruppe das Ziel gesetzt, als Mittler zwischen universitärer Forschung und praktischer Anwendung der Diskreten Mathematik zu fungieren.

Der Richard-Rado-Preis wird seit 1998 alle zwei Jahre von der Fachgruppe Diskrete Mathematik der Deutschen Mathematiker-Vereinigung für herausragende Dissertationen in Diskreter Mathematik verliehen. Der Preis ist mit 1000 Euro dotiert.

 

 

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