László Lovász und Avi Wigderson teilen sich den diesjährigen Abelpreis, dotiert mit insgesamt 7,5 Millionen Norwegischen Kronen (ca. 740.000 Euro). Das gab am heutigen Mittwoch (17.3.2021) die Norwegische Akademie der Wissenschaften per Livestream bekannt. Die beiden bekommen den Abelpreis für ihre grundlegenden Arbeiten auf den Gebieten der theoretischen Informatik und der Diskreten Mathematik und für ihre anhaltend führende Rolle auf diesen Gebieten. Lovász wurde z.B. durch den LLL-Algorithmus berühmt, den er zusammen mit Arjen und Hendrik Lenstra entwickelte, und der dem Computer ein neues Werkzeug gab um Polynome zu faktorisieren. Auch der Beweis der Kneser-Vermutung aus der Graphentheorie unter Verwendung des Borsuk-Ulam-Satzes aus der Algebraischen Topologie stammt von Lovász. Sehr bekannt sind auch seine Lehrbücher, etwa "Combinatorial problems and exercises“  (1979) und "Geometric Algorithms and Combinatorial Optimization“, das er Anfang der 1990er Jahre zusammen mit Martin Grötschel und Alexander Schrijver verfasste.

596px Laszlo Lovasz mg 1867 croppedLaszlo Lovasz, Foto: freie LizenzLászló Lovász, Jahrgang 1948, besuchte in seiner Heimatstadt Budapest eine mathematische Spezialschule und versuchte sich schon als junger Mensch an harten Problemen, wie sie sein Landsmann Paul Erdös in Kombinatorik, Graphentheorie und Zahlentheorie stellte. Er studierte und promovierte (1971 bei Tibor Gallai) an der Lorand-Eötvös-Universität (ELTE) in Budapest, wo er dann (1971-1975) wissenschaftlicher Mitarbeiter war. 1978 wurde er Dozent an der Jozsef-Attila-Universität in Szeged, wo er bis 1982 den Lehrstuhl für Geometrie inne hatte. Dann kehrte er nach Budapest zurück und übernahm dort den Lehrstuhl für Informatik an der ELTE (1983 bis 1993). Anschließend war er Professor an der Yale University (1993 bis 2000) und arbeitete für Microsoft Research (1999 bis 2006). 2006 wurde er Direktor des mathematischen Instituts der ELTE. Nach mehreren Gastprofessoren in den USA und in Kanada wurde er Honorarprofessor am Forschungsinstitut für Diskrete Mathematik der Universität Bonn. Von 2007 bis 2010 war er Präsident der International Mathematical Union (IMU). (Quelle wikipedia)
Lovász bekam zahlreiche Preise und Ehrungen, zum Beispiel die Brouwer-Medaille (1993), den Knuth Preis und den Wolf-Preis (1999) und  den John-von-Neumann-Theorie-Preis (2006). 2010 wurde er mit dem Kyoto-Preis ausgezeichnet, 2012 mit dem Fulkerson-Preis und 2017 mit der Béla-Szőkefalvi-Nagy-Medaille. 2002 wurde er in die Leopoldina gewählt. 2014 wurde er für drei Jahre zum Präsidenten der Ungarischen Akademie der Wissenschaften gewählt und im Jahr 2017 wiedergewählt. (Quelle wikipedia)

 
Avi Wigderson2015Avi Wigderson (2015), Foto: MFOAvi Wigderson studierte Informatik am Technion, dem Israel Institute of Technology (Bachelor), dann an der Princeton University (Master). Seine Doktorarbeit machte er dort zum Thema kombinatorische Komplexität bei Prof. R. J. Lipton (1983). Es folgten zahlreiche Lehrtätigkeiten und Forschungsaufenthalte an Universitäten in Kalifornien und Israel bis er 1999 Professor am Institute for Advanced Study, Princeton, wurde, wo er heute auf den Gebieten der Komplexitätstheorie, Kombinatorik, Graphentheorie, kombinatorische Optimierung, Algorithmen und Kryptographie, sowie zu verteilten und neuronalen Netzen lehrt und forscht. Wigderson ist unter anderem Mitglied der National Academy of Sciences und der American Academy of Arts and Sciences und bekam den Knuth Preis der Association for Computing Machinery (2019).
 

Weitere Informationen in englischer Sprache auf www.abelprize.no
 
tgt

 

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