Am 18. Februar 2016 eröffnete das erste Mathematik-Einkaufszentrum der Welt, die "Mathematikon shopps"  in Heidelberg. Die mathematischen Inhalte wurden von IMAGINARY, einem Projekt des Mathematischen Forschungsinstituts Oberwolfach, gemeinsam mit Mathematikerinnen und Mathematikern aus 14 Ländern speziell für den Gebäudekomplex Mathematikon in Heidelberg erschaffen und inszeniert

Mathekaufhaus 2(Hier gibt es mehr "Math Dance Moves")

(Heidelberg, 18.2.2016). Auf einer Verkaufsfläche von ca. 3.000 m2 sind die Einzelhandelsketten REWE, ALDI, Rossmann, Görtz-Bäckerei und eine Filiale der Sparkasse Heidelberg untergebracht. "Die Herausforderung an diesem Projekt war es, moderne Mathematik so in den Einkaufsalltag zu integrieren, dass sie anregt, Denkanstöße gibt, vielleicht auch verblüfft und so Teil eines ganz besonderen Einkaufserlebnisses wird, auch für Leute, die wenig mit Mathematik in Berührung stehen. Die einzigartige Mischung aus Einkaufszentrum, Science-Center und Kunstgalerie hat die Mathematik-Community begeistert. Dadurch konnten wir die weltweit besten Visualisierungen und Programme ins Mathematikon holen", sagt Dr. Andreas Daniel Matt, der Projektleiter von IMAGINARY.

Das Erlebnis beginnt bereits, wenn die Besucherinnen und Besucher aus dem Auto aussteigen. Dreizehn großformatige Bilder mit Erklärungstexten im Parkhaus und im Passagenbereich geben auf anschauliche und verständliche Weise einen ungewöhnlichen Einblick in verschiedene Gebiete der Mathematik: ein "algebraischer" Apfel wird durch eine einfache Formel beschrieben und das scheinbar unregelmäßige Zellmuster eines Libellenflügels ist ein mathematisches Diagramm, dessen Bedeutung für die algorithmische Geometrie erst vor wenigen Jahren erkannt wurde. Die Besucher erleben chaotische Systeme mit dem berühmten Schmetterlingseffekt bei Wettervorhersagen, lernen was wilde Knoten und selbstähnliche Fraktale sind, und bekommen einen Eindrucke von aktueller Mathematik-Kunst und von neuartigen Ornamenten. Mathematische Illustrationen auf dem Kassenband laden auf unterhaltsame Weise zum Nachdenken und zum Experimentieren mit den Produkten ein, die auf das Band gestellt werden. Wieso kann man Saftpackungen platzsparender stapeln als Orangen? Ein weiteres Kassenband zeigt bekannte Funktionen, die durch unterhaltsam tanzende Figuren dargestellt werden, wie die Wurzel- oder Exponentialfunktion, und lädt vielleicht selbst zum Tanzen ein! Sogar in den Waschräumen gibt es Mathematik: kurze Mathe-Rätsel werden über eine Spiegelprojektion eingeblendet.

MathekaufhausFoto: IMAGINARY

 
Das Highlight von Mathematikon-IMAGINARY ist eine 84-Zoll große Multi-Touchscreen-Station mit 10 interaktiven Programmen, die auf zwei Ebenen gleichzeitig bedient werden können. Sie stammen aus der Schmiede von Prof. Dr. Dr. Jürgen Richter-Gebert (TU München, Projekt Cinderella) in Zusammenarbeit mit IMAGINARY. An dieser Station können die Kunden einen Fischschwarm mathematisch simulieren, in dem sie einfache Parameter mit dem Finger verstellen (oder die Fische mit Ihrem Finger füttern). Sie können Ornamente malen, Spiegelreflexionen gestalten, Autos logisch ausparken oder das Mathematikon-Logo nachbauen, drehen und verändern.


IMAGINARY ist ein offenes, internationales Mathematik-Kommunikationsprojekt mit dem Ziel, moderne Mathematik einem breiten Publikum zugänglich zu machen. IMAGINARY hat seit dem Jahr der Mathematik 2008 in Deutschland in über 40 Ländern Ausstellungen und Projekte organisiert und mehrere Millionen Besucher begeistert. Weltweit wurden Exponate in Wissenschaftsmuseen installiert, u.a. im Deutschen Museum in München oder im Museum of Mathematics (MoMath) in New York.

IMAGINARY betreibt die offene Plattform für Mathematik-Kommunikation www.imaginary.org. Auf ihr werden Ausstellungsstücke einer internationalen Community wie Bilder, 3D-Drucke, Filme, Hands-on-Exponate sowie interaktiver Software unter einer offenen Lizenz für alle zur Verfügung gestellt.

Mehr Information:
www.imaginary.org, www.mfo.de

Pressemitteilung von Imaginary.org
(Dr. Andreas Daniel Matt, imaginary.org)

Andreas Loos

Noch einige Impressionen des Mathematikonshopps mit Fotos von Stephanie Schiemann:

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