Während Katholiken in aller Welt sich aus religiösen Gründen über den neuen Papst Leo XIV. und sein empathisches und Frieden stiftendes Wesen freuen, bestieg kürzlich fast unbemerkt von der Öffentlichkeit mit Leo XIV. auch ein Mathematiker den Thron des Vertreters Gottes auf Erden. Ungläubige mögen sich dazu auf den News-Seiten des Vatikans kundig machen. Dort heißt es zur Ausbildung von Prevost:

"Prevost lernte zunächst am Kleinen Seminar der Augustiner, danach an der Villanova University in Pennsylvania, wo er 1977 sein Examen in Mathematik und Philosophie ablegte. Am 1. September desselben Jahres begann er sein Noviziat in der Ordensgemeinschaft der Augustiner (OSA) in St. Louis in der Provinz „Mutter vom Guten Rat“ in Chicago. Am 2. September 1978 legte er seine erste Profess ab, am 29. August 1981 folgte die ewige Profess.“ (Foto: Vatican Media)

papst leo prevost Vatican Media

Kein Wunder, dass diese für einen Papst eher ungewöhnliche Ausbildung Wellen schlägt. Übrigens frohlocken neben Mathematiker*innen auch Philosoph*innen und Sportbegeisterte. Denn, heißt es auf katholisch.de:
 
"Der neue Papst ist nicht nur Theologe und Kirchenrechtler – sondern auch Mathematiker! Nach seinem Highschool-Abschluss 1973 besuchte er die katholische Privatuniversität Villanova in der Nähe von Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania. Dort studierte er Mathematik und Philosophie. Wer mit ihm über Philosophie fachsimpeln will, kann nicht nur über den Kirchenvater Augustinus mit ihm reden, sondern auch über deutsche Philosophen. Auf Facebook stellte ihm sein ehemaliger Philosophie-Professor John D. Caputo ein gutes Zeugnis aus: Im Sommersemester 1977 habe Prevost bei ihm den Kurs 'Deutscher Existenzialismus und Phänomenologie' belegt: "Er ist also aufgrund seines Wissens über Kierkegaard, Nietzsche, Husserl und Heidegger bestens auf diese Aufgabe vorbereitet." Fun Fact: Gegründet wurde die Universität Villanova 1842 vom Augustinerorden – der Ordensgemeinschaft, der Prevost nach seinem erfolgreichen Studienabschluss 1977 selbst beitreten sollte.“
 [...] Weiter unten heißt es:
“Ob der neue Papst als Mathematiker seine Chancen auf die Wahl selbst ausrechnen konnte? Oder ging es ihm wie den Buchmachern? Wer nämlich auf Kardinal Prevost als nächsten Papst gewettet hat, konnte einige Gewinne einstreichen: Bei verschiedenen Online-Wettplattformen lag bis zum Schluss der vormalige Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin vorne, mit Wahrscheinlichkeiten von bis zu 40 Prozent. Prevost wurden bestenfalls Außenseiterchancen eingeräumt: 50 zu 1 waren die Quoten bei ihm, also eine Zwei-Prozent-Chance. Damit ist der neue Papst in guter Gesellschaft: Auch einem gewissen Kardinal Jorge Mario Bergoglio [später Papst Franziskus, Anm. d. Red.] räumten die Wettbüros 2013 ebenfalls eine Chance von zwei Prozent ein.“
 
Übrigens kommt der neue Pontifex auch  in der Welt des Sports gut an, berichtet katholisch.de weiter:
 
"Leo XIV. kann sich offenbar auch selbst für Sport begeistern: Wie sein Bruder in einem Interview verriet, ist das neue Kirchenoberhaupt schon immer ein Fan der Chicago White Sox – und nicht des anderen Teams der Stadt, der Cubs. Das hatten die Cubs nämlich nach seiner Wahl behauptet. In Chicago ist das ein Politikum: Die White Sox gelten als das bodenständigere Team mit Fans aus allen Schichten, die Cubs sind eher in der weißen Mittel- und Oberschicht beliebt. Die White Sox spielen in der nordamerikanischen Profiliga MLB und konnten zuletzt 2005 die World Series gewinnen. Der neue Papst soll in seiner Jugend selbst ein talentierter Baseball-Spieler gewesen sein und sogar von einer professionellen Karriere geträumt haben. Heute spielt er lieber Tennis. Laut italienischen Medien hat der Papst schon immer eine große Leidenschaft für die Sportart gehabt: Besonders seine Rückhand soll stark sein."
 
Kalkül im Kopf, Wärme im Herzen und eine starke Rückhand – wenn das keine guten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Amtszeit sind! Wir wünschen Papst Leo XIV. alles Gute für sein Pontifikat und gelegentlich auch etwas Muße für die Mathematik!
 
P.S. Apropos Klerus und Sport: In den USA wurde mal die katholische Ordensschwester Mary Jo Sobieck für den renommierten ESPY-Award  in der Kategorie "bester viraler Moment" des US-amerikanischen Fernsehsenders ABC nominiert. Die Schwester des Dominikanerinnenklosters in Springfield (Illinois) tritt dabei mit einem Video ihres Wurf bei einem Baseball-Spiel der Profi-Liga MLB an, wie katholisch.de berichtet.
 
tgt

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