Vom 15. Bis zum 20. September 2025 erinnerte eine internationale Konferenz an der Hochschule Wismar an das Lebenswerk von Gottlob Frege und seine Wirkung bis in die Neuzeit. Denn sein Todestag jährte sich in diesem Jahr zum 100. Mal. Die Konferenz wurde vom Gottlob-Frege-Zentrum organisiert, das seit 25 Jahren besteht.

 
HSW Frege Konferenz 25 197A6138 Frege-Konferenz in Wismar 2025. Quelle: Hochschule Wismar/KB
 
Gottlob Frege war ein deutscher Mathematiker, Logiker und Philosoph. Er wurde am 8. November 1848 in Wismar geboren und lehrte einen Großteil seines Lebens an der Universität Jena. Zu Lebzeiten brachten ihm seine Werke noch nicht die heutige Anerkennung, prägten allerdings später maßgeblich die analytische Philosophie und die Grundlagen der Mathematik.
In seinem Hauptwerk Begriffsschrift (1879) führte Frege erstmals eine formale Sprache zur Darstellung logischer Schlüsse ein – eine revolutionäre Erweiterung der aristotelischen Logik. Damit legte er den Grundstein für die prädikatenlogische Notation, wie sie heute in Mathematik und Informatik verwendet wird. In seinem Werk Grundgesetze der Arithmetik versuchte Frege, die gesamte Mathematik aus logischen Prinzipien abzuleiten – eine Vorgehensweise, die später als Logizismus bekannt wurde.
Frege entwickelte auch den Begriff der „Funktion“ im logischen Sinne und unterschied präzise zwischen Begriff und Gegenstand, was tiefgreifende Auswirkungen auf die Semantik hatte. Berühmt wurde seine Analyse der Bedeutung („Sinn und Bedeutung“, 1892), in der er zwischen dem sprachlichen Ausdruck (Bezeichnung) und seinem inhaltlichen Gehalt (Sinn) unterschied.
Sein logisches System wurde jedoch 1902 durch das Russellsche Paradox erschüttert, das einen Widerspruch in Freges Theorie der Klassen offenbarte. Trotz dieses Rückschlags beeinflussten seine Ideen Philosophen wie Bertrand Russell, Ludwig Wittgenstein und später logische Empiristen. Erst posthum wurde Frege als Pionier der analytischen Philosophie anerkannt.
Er starb vor 100 Jahren am 26. Juli 1925 in Bad Kleinen und gilt heute als einer der einflussreichsten Denker in Logik, Mathematik und Sprachphilosophie.
 
Mehr zur Tagung finden Sie hier.
 

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