Vor rund fünf Jahren taten sich die beiden französischen Mathematiker Étienne Ghys und Aurélien Alvarez und der belgische Ingenieur und Videokünstler Jos Leys zusammen, um mit Hilfe des 3D-Renderers povray einen Film zu produzieren, der der Allgemeinheit auf einfache Weise nahe bringen soll, was Mathematiker*innen an Dimensionen fasziniert.

Das Ergebnis ist frei auf dieser Webseite herunterzuladen - und es kann sich sehen lassen. Erklärt wird erst die stereographische Projektion, dann folgt eine Kurzeinführung in komplexe Zahlen, Fraktale und Julia-Mengen (die in der deutschen Übersetzung leider wie der Mädchenname Julia ausgesprochen werden, obwohl sie nach dem französischen Mathematiker Gaston Maurice Julia benannt sind). Zuletzt kommt noch ein Abschnitt über Hopf-Faserungen. Und alles zusammen ist wahrhaft ein Genuss für Menschen, die sich für mathematische 3D-Grafiken begeistern können.

Aber Vorsicht: Man muss Zeit mitbringen. Der Film wurde in neun Teile gegliedert, von denen jeder knapp 15 Minuten dauert, und kommt in einem Tempo einher, wie man es zuletzt in Tierfilmen der 1970er Jahre erlebt hat. Das braucht aber nicht unbedingt als Nachteil zu gelten: Wann sind Sie zuletzt minutenlang in ein 120-Zell eingetaucht?

Andreas Loos

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