Immerhin 0,7% (4 von 572 Abstimmenden) haben bei einer Umfrage der Ostsee-Zeitung für den Mathematiker Felix Hausdorff als „bedeutendsten Greifswalder der Geschichte“ gestimmt. Hausdorff wurde 1913 nach Greifswald berufen und war dort während des Krieges zeitweise der einzige Mathematiker. In Greifswald schrieb er sein Hauptwerk „Grundzüge der Mengenlehre“. Dessen grundlegender Ansatz, statt metrischer Räume allgemeiner topologische Räume zu betrachten, die durch ihre offenen Mengen definiert sind, setzte sich bald durch und ist bis heute der übliche Ansatz. Beispielsweise konnte er mit diesem Ansatz eine einfachere Definition von zusammenhängenden Mengen geben. (Diese Definition war schon von Lennes in seiner Dissertation von 1907 gegeben worden, setzte sich aber erst mit Hausdorffs Buch durch.) Nach dem Krieg lernten die meisten Mathematiker aus Hausdorffs Buch die Punktmengentopologie einschließlich der Maß- und Integrationstheorie. 1921 wurde er nach Bonn berufen, von wo er 1942 deportiert werden sollte, weshalb er sich mit seiner Frau und Schwägerin das Leben nahm.

Gewinner der Abstimmung ist der Virologe Friedrich Loeffler, der den Erreger der Maul- und Klauenseuche entdeckte und in der Nähe von Greifswald eine Forschungsanstalt für Tierseuchen gründete. Die Abstimmung für die bedeutendste Greifswalderin läuft noch, es führt Johanna Odebrecht, Gründerin einer „Rettungsanstalt für arme Mädchen“.

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