Viel Aufregung gibt es in den letzten Wochen um die Ergebnisse der (Corona-bedingt mit zwei Jahren Verspätung 2022 durchgeführten) neuen PISA-Studie. Ältere Leser werden sich erinnern, dass es ähnliche Aufregung auch schon nach der ersten PISA-Studie 2000 gab und danach zahlreiche Veränderungen vor allem auch in der Lehrerausbildung. Man muß wohl aus heutiger Sicht konstatieren, dass diese eher den gegenteiligen Effekt hatten; die mathematischen Fähigkeiten deutscher Schüler sind deutlich stärker zurückgegangen als etwa die Lesekompetenz, obwohl man wegen des gestiegenen Anteils von Kindern nichtdeutscher Muttersprache ja eher das Gegenteil hätte erwarten können.

Brandenburgs Bildungsminister benennt es als "wichtige Erkenntnis der Pisa-Studie", dass "viele Schülerinnen und Schüler heute kein Interesse mehr an Mathematik haben" und weist darauf hin, dass die sozialen Medien die Art der Kommunikation beeinflussen, "die Art und Weise, wie Sätze gebildet werden, wie lange man aufnahmefähig ist". Ein Verbot von Smartphones wäre aber nicht die richtige Antwort. "Ein Smartphone ist ein Werkzeug und an sich nichts Schlechtes. Es kommt darauf an, wie man es anwendet."

Bemerkenswerterweise ist dann auch die erste der Mathematik-Aufgaben, die man hier (ganz unten) anschauen kann, dem Smartphone gewidmet.

Interessant sind auch einige andere Aufgaben. Unter der Überschrift “Die Schönheit der Potenzen” sollen die Schüler zunächst beantworten, ob 8 hoch 16 achtmal größer als 8 hoch 15 oder 8 hoch 10 zehnmal größer als 8 ist und dann die folgende Aufgabe lösen.



Die Behandlung von Zahlenkongruenzen im Schulunterricht ist ja seit Jahrzehnten ein Dauerbrenner der Mathematikdidaktik, über den immer wieder neue Abschlussarbeiten geschrieben werden. Aber hier geht es wohl nicht um das Rechnen mit Zahlenkongruenzen, sondern um das Erkennen von Mustern, auch ohne diese formal beweisen zu können.

Etwas irritierend fand ich die folgende Aufgabe. Was soll man davon halten, wenn jetzt schon in PISA-Aufgaben postuliert wird, dass ein künftiges Studium von den Finanzen der Eltern abhänge?



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